Update vom 29.03.2022

Wird die Kletterbrücke Emmering bald gesperrt? Die Zaumpfosten rund um die Brücke verheißen nichts Gutes. Aktuell sieht es so aus, als würde die Brücke bald eingezäunt und damit komplett gesperrt. Dann war es das mit dem Klettervergnügen.

Ich kann nicht genau sagen, wie ich mir die Brücke vorgestellt hatte, aber SO irgendwie nicht. Wir wandern etwa zwei Minuten auf einem Pfad durch ein Wäldchen und plötzlich stehen wir auf einer Lichtung. Vor uns eine Brücke, einfach so und ohne Verbindung. Keine Straße, keine Schiene, einfach sonst Nichts. Das ist also die berühmte Kletterbrücke bei Emmering. Hier wollen wir klettern. Na das kann ja heiter werden!

Die Brücke wurde 1939 gebaut und sollte eigentlich als Überführung dienen. Es wurde aber nie an dem geplanten Verkehrsweg weitergebaut. Deswegen steht sie nun allein mitten im Wald. Und weil sie mit Konglomeratblöcken verkleidet ist, haben Kletterer die Emmeringer Brücke für sich eingenommen – neben Sprayern und Party-Leuten. Eine Anfahrtsbeschreibung gibts am Ende des Beitrages.

Klettern an der Emmeringer Brücke

Wir suchen uns einen guten Lagerplatz in der Sonne und packen unsere Klettersachen aus. Es ist der erste „Naturwandkontakt“ nach dem Winter und wir sind schon sehr gespannt. Auf mich wirkt die Brücker momentan noch nicht so einladend. Die Grafitties sind schon recht wild und Griffe und Tritte kann ich zunächst auch nicht erkennen. Bei näherer Betrachtung aber sehe ich doch größere und kleinere Löcher in den knallbunten Bildern. Daran könnte man sich schon festhalten…

Gardaseeverwöhnte Kletterer werden hier vielleicht erstmal keinen Vorstieg machen wollen, denn die erste Möglichkeit eine Exe einzuhängen ist in allen leichteren Routen durchweg in einer Höhe von etwa vier Metern. Zum Glück ist es eine Brücke. Einfach oben drüber spaziert und von oben das Seil eingehängt. Fertig.

Wir beginnen zu klettern und schon bald sind wir nicht mehr allein. Andere Kletterer gesellen sich dazu. Meistens zu zweit, aber auch Einzelkämpfer radeln hier her um an ihren persönlichen „Problemen“ zu arbeiten. Dank Toprope-Möglichkeit und Sicherungsvollautomaten kann Klettern auch eine Einzelsportart sein.

Die Kletterbrücke bei Emmering: Unser Fazit

Die Löcher in der Konglomeratwand erweisen sich als spannende Griffe. Mal gibt es Fingerlöcher, mal perfekte Klemmgriffe und mal nur Aufleger. Im Wandbereich mit der Farbe ist der Fels deutlich schmieriger, wogegen etwas Kalk hilft. Die Wand ist nicht hoch, aber es ist für jedes Kletterniveau was dabei, sodass es nicht langweilig wird. Die Brücke ist gut abzusichern. Nichts ist lose oder locker und die Umgebung ist auch für Kleinkinder sicher (solange sie sich nicht auf die Brücke obendrauf wagen). Im Sommer ist es durch das Blätterdach des Waldes schattig, im Frühjahr und Herbst schön sonnig. Für Profis gibt es Routen die ins Dach der Brücke führen, hier klettert man dann an Holzstämmen und Kunstgriffen entlang.

Das Klettern an der Emmeringer Brücke ist nicht ganz dasselbe wie am echten Fels. Aber kommt schon recht nah hin.

Die Kletterbrücke bei Emmering: Anfahrt und Topo

Du findest die Kletterbrücke im Landkreis Fürstenfeldbruck. Auf der Straße von Eichenau nach Emmering ist auf der rechten Seite ein Wäldchen, in das ein Wiesenweg abbiegt. Es gibt hier nicht einmal einen Parkplatz, nur eine etwas vergrößerte Einfahrt zu einem Weg der nur für den Land- und Forstwirtschaftlichen Betrieb freigegeben ist. Parke also bitte mit Bedacht, wenn Du mit dem Auto kommst. Von hier erreichst Du die Brücke innerhalb von zwei Minuten zu Fuß, indem Du auf einem Trampelpfad weiter Richtung Emmering marschierst.

Die Topos findest Du auf dieser Seite.

Auch noch wichtig: Die Brücke hatte mal ein richtiges Müllproblem. Das ist schon etwas besser geworden, trotzdem liegen noch manchmal zerbrochene Flaschen usw. rum. Also bitte nimm Deinen Müll wieder mit nach Hause. Dann haben alle Freude an der Kletterbrücke – auch die Sprayer und die Party-Leute.

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