Wann hat man schon einmal die Möglichkeit, den höchsten Berg eines Gebirges zu besteigen? Und dann auch noch mit den Kindern auf Ski? Ist natürlich die Frage, ob man den bayerischen Wald als Gebirge bezeichnet, aber eine Skitour auf den Großen Arber (1465m) ist auf alle Fälle eine super Tour für die ganze Familie.
Familientaugliche Skitour auf den Großen Arber
Warum ist eine Skitour auf den Großen Arber familienfreundlich? Wir haben die Tour selbst im Januar 2022 gemacht und es hat einfach alles gepasst. Der Start in Bodenmais ist gut mit dem Auto zu erreichen und der ganze Aufstieg durchwegs gut ausgeschildert. Moderate Steigungen und breite Wege sind das Paradies für jeden Skitourengeher. Vor allem für Einsteiger und Kinder. Natürlich hat für
unsere gute Erinnerung auch das super Wetter und die wunderschöne Landschaft eine Rolle gespielt.
Erste Etappe: Von Bodenmais zur Chamer Hütte
In Bodenmais starten wir am Parkplatz Klause. Die Zufahrt durch ein Wohngebiet ist recht schwierig zu finden, doch nun sind wir endlich angekommen. Wir packen unsere Ski aus und ziehen die Felle auf.
Die jüngeren Kinder werden dabei natürlich unterstützt. Die Schneelage ist diesen Winter nicht so gut und so hoffen wir, genügend Schnee zu finden um mit den Ski durchzukommen. Auch das Wetter ist noch recht durchwachsen. Wolkig, windig und rauh: Ganz typisch für den Bayerischen Wald eben.
Teilweise kratzen die Kanten im Chor auf dem gefrorenen Boden, aber die ersten Meter auf dem Fahrweg sind dann doch eine lösbare Aufgabe. Der Skitourenaufstieg führt weiter auf dem Fahrweg durch den mit jedem Höhenmeter winterlicher werdenden Wald. Für Kinder aber kein Problem, die Steigung erfordert nie mehr als die erste Steighilfe. Kurz vor der Chamer Hütte treffen wir auf die Langlaufloipe. Auch wenn es deprimierend ist, die weitaus schnelleren Langläufer vorbeiziehen lassen zu müssen, ist es doch ein
bewältbarer Abschnitt in der Ebene. An der Chamer Hütte lassen wir die Langlaufloipe Loipe sein und biegen in den Tiefschnee zwischen den Bäumen ab.
Zweite Etappe: Von der Chamer Hütte zum Mittagsplatzl
Wir gleiten entspannt durch den Schnee. Es ist nun zwar fast eben, aber wir folgen einfach der Spur durch den Tiefschnee. Als wir eine Brotzeithütte finden, packen wir unsere Verpflegung aus. Der Gipfel ist zwar weniger als eine halbe Stunde entfernt, aber wir liegen gut in der Zeit.
Dritte Etappe: Ab auf den Gipfel des Großen Arbers
Nun erwartet den tapferen Skifahrer, der sich bis hier vorgekämpft hat, der „steilste“ Teil des Aufstiegs. Auf einem Fahrweg führt uns die Skitour auf den großen Arber durch einen lichten Wald.
Am Gipfelplateau werden wir von Sonne und einem eiskalten Wind empfangen. Dementsprechend kurz fällt der Aufenthalt aus, doch die Zeit für das Panorama sollte man sich schon nehmen. Mit etwas Glück kann man sogar die Alpen im Süden erblicken.
Skitourenglück pur: Die Abfahrt nach Bodenmais
Wegen dem schon erwähnten Wind, fellen wir unsere Ski so schnell wie möglich ab und bereiten uns auf die Abfahrt vor. Wir könnten natürlich auch die Skipiste auf der anderen Seite des großen Arbers abfahren, aber dafür hätten wir uns ja nicht die Mühe für den Aufstieg machen müssen. Der erste Teil der Abfahrt ist mit dem Aufstieg identisch. Entspannt wedeln wir auf dem Weg hinab bis zur
Brotzeithütte. Nun wird es noch einmal kurz ungemütlich, denn in der Ebene ist das Fortkommen ohne Felle recht mühsam. Wir sind jedoch stur und kämpfen uns so weiter. Die jüngeren Kinder haben das Glück, vom Vater gezogen zu werden. Endlich erreichen wir einen steileren Hang und haben das flache Teilstück hinter uns. Die Abfahrt verläuft immer noch auf einem Fahrweg und dementsprechend müssen wir uns konzentrieren nicht über den Rand und in den Wald hinauszuschießen. Jedoch kein Problem für Kinder mit Skierfahrung. Plötzlich tut sich neben uns ein wunderschöner, unverspurter Hang auf. Diese Gelegenheit ergreifen wir natürlich beim Schopf.
Der Rest der Abfahrt, die ebenfalls gut beschildert ist, führt auf der Schlittenabfahrt und so muss man aufpassen, den Schlittenfahrern nicht in die Quere zu kommen.
Eine gelungene Skitour mit Kindern auf den Großen Arber
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Skitour auf den Großen Arber definitiv ein super Ausflug war und wir sie nur weiter empfehlen können. Die Tour setzt nicht besonders viel Skitouren-Kondition und voraus und auch keine Tiefschneeerfahrung. Allerdings sollten alle Skifahren können und genug Kondition für die knapp 9 Kilometer und etwa 800 Höhenmeter haben.
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