Mit diesem Beitrag begebe ich mich aufs Glatteis. Es soll um Kunst in und mit der Natur gehen, noch dazu sind die Künstler*innen Kinder und ihre Eltern. Das nennt sich dann LandArt mit Kindern. Dazu fehlt mir viel Hintergrundwissen, und ob ich das schon jemals aus künstlerischer Sicht „richtig“ gemacht habe, weiß ich auch nicht. Aber die Idee dazu finde ich genial, und es macht einfach viel Spaß mit den Kindern durch die Natur oder den Garten zu streifen, Material zu sammeln und damit kleine Kunstwerke zu erschaffen.
Was ist LandArt?
Landart ist überall durchführbar, wo Natur zu erleben ist – in Gärten, Parks, Wäldern, am Wasser oder am Strand. Sie erfüllt kreative, ästhetische, künstlerische und soziale Schwerpunkte in der kulturellen Bildung von Kindern. Landartprojekte bieten eine kostengünstige Möglichkeit, ästhetische Erziehung für Kinder aller Altersstufen in die Tat umzusetzen.
Bestle-Körfer, Stollenwerk: Sinneswerkstatt Landart
Damit ist LandArt vermutlich die egalitärste Form von Kunst. Sie kostet nichts, kann so gut wie immer und überall von jedem und schon mit nur wenig Zeit durchgeführt werden. Vorkenntnisse braucht es eigentlich auch nicht. Alles was Spaß macht und gefällt ist hier „richtig“. So sehe ich das zumindest.
LandArt mit Kindern – so kannst Du loslegen
Aber was ist jetzt konkret damit gemeint? Wie kannst Du mit Deinen Kindern beginnen?
Bestimmt hast Du Dein Kind schon oft dabei beobachtet, mit welchem Eifer es Kastanien sammelt, wie begeistert es von bunten Blättern und gemusterten Steinen ist. Und bestimmt hattest Du auch schon längere Diskussionen mit Deinem Sprössling über den Wert eines schönen Steckens der unbedingt mit nach Hause genommen werden muss, auch wenn er ganz offensichtlich nicht ins Auto passt.
Unsere Kinder sehen in den Dingen die draußen „herumliegen“ noch das Besondere und Schöne. Genau hier setzt LandArt an. Durch den menschlichen Einfluss, zum Beispiel eine geometrische Anordnung von Kastanien auf einer Wiese, oder eine Reihung von bunten Blättern in Form eines Farbverlaufes kommt das Element „Kunst“ dazu. Es kann aber auch einfach eine Sonne aus Gänseblümchen oder auch die Dekoration eines Baumes mit „fremden“ Blättern sein. Hier werden der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Das Spezielle an LandArt ist, dass diese Kunstwerke in der Regel draußen liegen oder hängen bleiben. Sie vergehen also langsam wieder, je nach Witterung und Einfluss anderer Menschen oder Tiere.
Die Kunstwerke fotografieren
Deswegen ist es besonders schön, wenn Du Fotos von den Werken machst oder wenn Du mit Deiner Familie das Hagebutten-Steine-Mandala regelmäßig besuchst und die Veränderungen beobachtest.
LandArt für Nebenbei
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich LandArt ganz wunderbar so nebenbei in einen Ausflug integrieren lässt. Die bunte Blättergirlande im mittleren Bild weiter oben entstand bei einem Ausflug an den Waldrand. Kind eins und Kind zwei waren sofort mit ihrem Papa auf den nächsten Baum geklettert, nur Kind drei wurde schnell langweilig. Es hatte aber bereits ein paar wunderschöne bunte Blätter gesammelt. Diese haben wir dann gemeinsam farblich sortiert und auf einen langen Grashalm gezogen und so an einen Ast gehängt. Das war unser Baumschmuck. Da diese Arbeit doch ein gewisses Maß an Feinmotorik erfordert, waren wir beide sehr stolz auf unser Werk. Bereits am nächsten Tag war die Girlande vom Wind weggefegt. Zum Glück hatten wir Fotos gemacht.
LandArt mit Kindern im Winter: Kunst mit Eis und Schnee
Ich dachte immer, dass LandArt im Winter eigentlich nicht wirklich viel zu bieten hat. Es ist kaum farbenprächtiges Material vorhanden. Und entweder ist die Landschaft matschig-grau oder vor allem weiß. Man könnte ein Bild mit Stöckchen und Zapfen legen. Aber das wäre farblich kein wirkliches Highlight. Doch da hatte mein Mann eine geniale Idee. Sieh selbst:
Eine Eiskugel herstellen: So geht`s
Wir haben ein paar Tage Wintercamping in der Schweiz genossen und natürlich war das Spielen im Schnee für die Kinder die Hauptsache. Als mein Mann aber die Idee mit der Eiskugel hatte, waren alle sofort Feuer und Flamme. Eine Eiskugel kannst du ganz einfach herstellen:
Du benötigst lediglich einen Luftballon, Wasser und Minusgrade. Bei uns waren das ca. -18 Grad nachts. Je kälter desto besser, dann friert das Wasser schneller und die Kugel wird auch rund. Vermutlich funktioniert aber eine Kühltruhe genauso. Du füllst also einfach den vorher etwas gedehnten Luftballon mit klarem Wasser, bindest ihn zu und legst ihn in den weichen Schnee. Der Frost macht den Rest. Am nächsten Tag schneidest du den Luftballon auf und – voilá – fertig ist die perfekte Eiskugel.
Wir hatten mehrere Eiskugeln produziert und damit Zaunpfosten die in einer Reihe standen dekoriert. Das sorgte für viel Aufmerksamkeit auf der Langlaufloipe 😉