Tipps und Tricks von Eltern für Eltern

Eine Rezension zu Angela Misslbecks neuem Buch "Wohnmobil-Reisen mit Kindern", das 2020 im Bruckmann Verlag erschienen ist.

„Wohnmobil-Reisen mit Kindern“ und der Untertitel „Tipps und Tricks von Eltern für Eltern“ macht mich neugierig auf das Buch, das mir der Bruckmann Verlag zur Rezension vorgeschlagen hat. Jetzt, im kommenden Winter, ist es wieder an der Zeit, den Sommerurlaub zu planen. Und da ich mit meiner Familie selbst seit ein paar Monaten eine Art Wohnmobil besitze, bin ich sehr gespannt auf die Tipps und Tricks. Vor allem beeindruckt mich die Familie auf dem Buchcover: Da ist ein Paar mit vier Kindern in und vor einem Van mit aufgestelltem Dach zu sehen. Wie passen die denn da alle rein? Uns wurde der Multivan zu fünft schon bald zu klein. Gespannt schlage ich das Buch auf und beginne zu lesen.

Zu fünft wurde uns der Multivan zu klein und wir haben uns im Frühjahr einen VW LT mit Individualaufbau zugelegt.

Aus dem Klappentext erfahre ich, dass die Autorin als Journalistin und Redakteurin arbeitet und selbst Bloggerin ist. Ein kurzer Besuch auf ihrem Blog unterwegsmitkind.com verrät mir: Diese Frau hat Erfahrung im Wohnmobil-Reisen mit Kindern.

Aufbau und Gesamteindruck des Buches

Angela Misslbeck gliedert ihr Buch in drei Teile. Gleich zu Beginn verrät sie ihre „Tipps, Tricks und Tools“. Da geht es um die Reiseplanung, die konkrete Vorbereitung und das Packen und Losfahren. Du erhältst hier vor allem wichtige Ratschläge wenn Du zum ersten Mal eine Tour mit dem Camper planst. Auch die Frage ob kaufen oder mieten wird besprochen.

Im zweiten Teil des Ratgebers kommen bereits andere Eltern zu Wort. Du lernst 13 Camper-Familien per kurzem Steckbrief und im Interview kennen. Dabei zeigt die Autorin, wie unterschiedlich das Unterwegs-Leben und die Familien sein können. Da gibt es die sogenannten Vielkindfamilien, die ein eher großes Wohnmobil brauchen und Frauen, die allein mit Kind auf Unterwegs-Abenteuer sind. Familien, die mit Kleinkind und schwanger auf Tour gehen, und welche die sich mit eigenwilligen Teens auseinandersetzen. Familien in Wohnmobilen, Anhängern, Vans und Familien die als moderne Nomaden dauerhaft unterwegs sind. Alle vorgestellten Familien bloggen selbst über ihre Reisen.

Der dritte Teil des Buches widmet sich den „schönsten Wohnmobilrouten in Europa“. Hier kommen wieder die vorgestellten Familien zu Wort. Sie erzählen von ihrer jeweiligen Lieblingsroute in Europa und ihren Erlebnissen. Dazu gibt es einen Kartenausschnitt, einige Infos zu Strecke, Dauer und Highlights sowie Campingplatzempfehlungen. Auch die Autorin selbst steuert zwei Reiseberichte bei.

Angela Misslbecks Buch ist reich bebildert. Allerdings sucht man Hochglanzfotos in Fotografenqualität vergeblich. Die Fotos stammen vermutlich zum Großteil von den vorgestellten Familien selbst, was dem Buch wiederum einen authentischen Charakter verleiht.

Mehrwert des Buches

Ich denke das Buch eignet sich gut für Wohnmobil-Neugierige, Vanlife-Träumer*innen und Unentschlossene. Die Checklisten im ersten Teil sind hilfreich, gerade wenn Du noch nicht so viel Erfahrung im Wohnmobil-Reisen mit Kindern hast. Die Interviews mit den Familien dürften Dich vor allem dann interessieren, wenn Du zu den Vanlife-Träumer*innen gehörst. Die Verweise auf die jeweiligen Blogs liefern Dir dazu noch mehr Stoff. Außerdem bekommst Du hier eine, wie ich finde, der wichtigsten Informationen: Vanlife ist so unterschiedlich wie es die Familien sind und jede Familie muss ihren eigenen Stil finden. Dabei kann Dir der beste Ratgeber nicht helfen.

Die vorgestellten Routen in Europa eignen sich für einen ersten Eindruck oder wenn Du zunächst keine Idee hast, wo Du hinfahren möchtest. Für eine konkrete Routenplanung braucht es mehr. Oder gehörst Du eher zu denen, die einfach drauf los fahren?

Mein ganz persönlicher Benefit

Durch das Buch ist mir klar geworden, dass es echt viele Familien gibt, die reisen und bloggen und, dass das eine Art Community ist. Einige der Familien treffen sich auch ab und an auf ihren Reisen oder ziehen gleich gemeinsam los.

Und jede Familie macht ihr ganz eigenes Ding. Genau das, was halt passt. Das gibt mir Mut. Denn manchmal denke ich mir, gerade wenn unterwegs mal wieder gar nichts klappen will, wir machen da was falsch. Dabei ist es vielleicht einfach nur der Campingplatz, der nicht zu uns passen will?

Was ich an dem Buch sehr schade finde: Ich werde wohl nie erfahren wie es diese sechsköpfige Cover-Familie schafft, sich und ihren Klapptisch in den Van zu falten, denn diese Familie konnte ich im Buch leider nicht finden.

Coming soon: Mein persönlicher Campingplatz-Favorit

Hier schon einmal zwei Bilder. Na, kennst Du diesen Geheimtipp schon?

Ein weiterer Campingplatz den du gesehen haben musst wenn du gerne boulderst, ist Bhodi Camp im Magic Wood bei Ausserferrera in der Schweiz.