Schön, dass Du da bist! Tipps für Unternehmungen mit Kindern

Du willst Anregungen bekommen, wie Du Dein Kind nach draussen bekommst? Ideen erhalten, wie ein Ausflug oder eine Wanderung für Deine Kinder spannend wird? Unterhaltsame Reiseberichte und Tourentipps lesen? Dann bist Du auf meiner Seite, auf der es hauptsächlich um coole und abenteuerliche Unternehmungen mit Kindern geht, genau richtig.

Was Dich auf meiner Seite erwartet

Du findest hier eine bunte Sammlung an Ausflugsideen, Wanderungen und Urlaubstipps, die wir als Familie in den letzten Jahren so getestet und für gut befunden haben. Vermutlich wirst du auch schnell merken, dass wir beim draußen Sein ganz bestimmte Tätigkeiten bevorzugen. Genau: Klettern und Bouldern. Trotzdem sind wir auch immer wieder zu Fuß in den Bergen unterwegs, bepackt mit Isomatte und Zelt auf dem Fahrrad oder ganz einfach mit einem schwimmenden Untersatz auf Seen und Flüssen. Und natürlich dürfen auch die kleinen Tagesausflüge mit Kindern nicht fehlen. Ich nenne das in meinem Blog „Haustürabenteuer“. Dabei geht es in den Wald, wir machen LandArt oder spannen eine Slackline über einen Bach. Du bist Geocache-Fan? Auch dafür findest Du Tipps hier auf der Seite.

Welche Unternehmungen mit Kindern du hier nicht erwarten kannst

Was Du hier garantiert nicht an Unternehmungen findest sind Berichte über den Besucht von Freizeitparks, All-Inclusive-Urlauben oder Kreuzfahrten und dergleichen. Das entspricht einfach nicht dem was wir gerne machen, deswegen probieren wir das auch nicht für Dich aus.

Du musst auch selber mitdenken

Mit den Beiträgen auf dieser Seite möchte ich Dir in erster Linie Anregungen und Ideen präsentieren. Bei mir findest Du eher keine detaillierten Tourenbeschreibungen und Ablaufschemata für Deine Unternehmungen mit Kindern. Aber vielleicht regen meine Beiträge ja Deine Fantasie an?

Warum es wichtig ist, mit deiner Familie schöne gemeinsame Erlebnisse zu haben erfährst Du im Interview zur Familienresilienz.

Schau einfach immer wieder mal wieder vorbei.

Ich freu mich auf Dich.

Bouldern im unschuldigen Tessiner Märchenwald -Familienspaß in Norantola.

Bouldern im Tessin – kein Zweifel, dass das spitzenmäßig ist. Doch gibt es dort auch etwas für Kinder zu holen? Nicht überlaufen, wie die Topspots Cresciano und
Chironico, weniger abgegriffen und kindergeeignetere Umgebung? Wir
haben da etwas gefunden – und uns ganz ohne Topo pudelwohl gefühlt.


Das gibt es zu holen in Norantola.

Ein kleines und feines Gebiet. Diese Beschreibung klingt für uns sofort
ansprechend und so legen wir auf dem Weg zum Bouldern ins Tessin noch einen kurzen Stop in dem kleinen Örtchen Norantola ein. Um eine Brugruine und
entlang eines Flusses verteilen sich über 500 Probleme, die fleißige
Heinzelmännchen allesamt mit kleinen Pfeilen markiert haben. Glück für
uns, denn auch ohne Topos finden wir uns sofort zurecht. Wir beginnen
direkt neben dem Weg an einem Block und siehe da, dahinter liegt gleich
der nächste, und der nächste … Wie wenn Hänsel und Gretel eine Spur für
uns gelegt hätten. Direkt daneben fließt die Moesa, die mit ihrem kalten,
aber klaren Wasser und den rundgeschliffenen Steinen zum Spielen und
Abkühlen einlädt. Zugegebenermaßen kann die Moesa nicht mir der
Verzasca in Brione mithalten, dafür ist es hier viel ruhiger und man findet
tendenziell mehr leichte Routen. Liebhaber des fünften und sechsten
Bleaugrades kommen hier voll auf ihre Kosten, der Gneis ist wenig
abgefingert, kantig und rau.
Auch ein Vorteil für Genießer: es dominieren Zwerge, respektive Lowballs.
Meistens braucht man sich keine Gedanken wegen der Absprunghöhe zu
machen.


Wie hinkommen?


Leider läuft es nicht immer wie im Märchen und eine gute Fee zaubert
einen an sein Ziel. Doch nach Noratola zu kommen ist nur unwesentlich
schwieriger. Im engen Tal der Moesa bleibt wenig Platz für Boulderarea,
Autobahn und Ortschschaften.
Die A13 (San Bernardino Autobahn) bei der Ausfahrt 37 /Lostello verlassen
und auf der Bundesstraße Richtung Cama fahren. Nicht dem Wegweiser
nach Norantola folgen, denn der Parkplatz liegt etwas außerhalb. Im
Zentrum von Cama geht es dann links über eine Brücke auf die Via
Campagna und direkt neben dem Sträßlein eröffnet sich ein kleiner
Wanderparkplatz. Von dort sind es etwa 15 min. Fußweg bis zur
Burgruine, die da Zentrum des Bouldergebiets bildet.
Wer es kürzer mag und über eine Kleinwagen statt einer Märchenkutsche
verfügt, kann versuchen direkt zwischen den Häusern von Norantola zu
parken.
Die Autobahn ist übrigens ziemlich leise. An viele Stellen übertönt der
Fluss die Fahrzeuge und an den übrigen beschützt der Märchenwald die
Boulderer in Norantola vor den Schrecken der Zivilisation.


Besonders empfehlenswert


Neben den Problemem am Bach darf natürlich auf der Märchenwald nich
fehlen. Schon auf dem Weg zur Burg erkennen wir deutlich, wo geputzt
und markiert ist. Dort kann man sich nach Vergnügen austoben. Direkt an
der Burg gibt es sogar einen Brunnen und Kinder können die Ruinen
erkunden, während die Eltern nur wenige Meter daneben schon wieder
auf das Crashpad fallen.

Die Burg lädt zum Kraxeln ein, die besseren Routen findet man aber im Wald


Das Drumherum
Übernachten, Topo und co.


Als Ziel für einen ganzen Boulderurlaub eignet sich Norantola eher
weniger. Wir haben dort einen Nachmittag verbracht, bevor wir uns auf
den Weiterweg nach Cresciano gemacht haben. Doch wer weiß? Vielleicht
zieht das zauberhafte Norantola dich ja in den Bann? Übernachten im
Wohnmobil ist am oben beschriebenen Parkplatz geduldet.
Selbstverständlich sollte kein Müll zurückgelassen werden.
Wer im Gegensatz zu uns lieber weiß, ob er gerade eine 8A oder doch nur
eine 5C projektiert, kann sich über die bimano App gegen Gebühr Zugriff
auf die Topos in Norantola verschaffen.
Ein weiterer Ausflugstipp in der Umgebung ist die Festung Mesocco, die
etwa 15 km nördlich, direkt neben der Autobahn, zu finden ist.

Fazit


Empfehlenswert oder nicht?
Super Gebiet, das definitiv einen Abstecher wert ist. Eine ganze Reise
allerdings nicht. Dafür wartet gleich ums Eck, in Chironico, Cresciano und
co., ja Tessiner Boulderpotenzial für 10 Urlaube. Doch die geringe Größe von
Norantola ist auch von Vorteil: Wer hier sein Schühchen verliert, hat gute
Chancen es wiederzufinden. Außer ein gemeiner Zwerg grätscht
dazwischen.

Bouldern im Tessin: Brione und Verzasca Tal

Gastbeitrag von Jonathan Lidl

Das Wasser strömt durch die Felsen und schlängelt sich das Tal hinab. Kalt und klar, türkisschimmernd und blauglitzernd findet es seinen Weg zwischen den steilen Felsen und tropisch grünen Hängen. Sieht so das Paradies aus? Für Boulderer, die neben ihrem Sport auch wunderbarer Landschaft und Tessiner Kultur etwas abgewinnen können, hält das Wasser der Verzasca dieses Versprechen. Aber kann man auch als Familie und Genießer beim Bouldern im Tessiner Toptal auf seine Kosten kommen? Oder ist das Paradies eher eine Fallgrube voller Langweile für Kinder?

Bouldern im Tessin 1

Bouldern mit Kindern- Parcours?

Solange der Fluss hinter dem Crashpad rauscht und die Hände auf glatten Slopern rutschen, dürften sich keine quängelnden Fragen und maulende Kinder ergeben. Welches Kind träumt nicht von einer solchen Landschaft? Riesige Felsen zum Kraxeln, kleine Kiesel zum Werfen, kristallklares, blaues Wasser zum Baden und Pritscheln, Schatten am Waldrand und Sonnenschein am Ufer. Während die Eltern und ambitionierteren Kinder also beruhigt am Fels spielen können, müssen sich auch die anderen nicht langweilen.

Kein Kinderparcours im Valle Verzasca

Ambitionen an den großen Kieseln im Flussbett werden aber oftmals allzu schnell gestillt: Parcours, wie im Internet beschrieben, oder gar Kinderrouten haben wir nicht gefunden. Und auch auf Nachfrage bei den Locals konnte uns niemand weiterhelfen. Wie in jedem Gebiet gibt es aber auch in Brione einige leichtere Boulder für alle Alters- und Größenklassen. Die benachbarten Platten Kids Lab(3) und Kids slab(4) im Sektor Ganne versprechen genau das. 

Dank des Flusses besteht aber auch die berechtigte Gefahr, dass die Kinder nicht weiterwollen, selbst wenn den Eltern die Arme brennen. Tja, so ist das Leben im Tessiner Boulder-Paradies.

Bouldern im Tessin: Fluss oder Wald?

Generell lässt sich das Bouldern in Brione zweiteilen: Zum Einen gibt es die eben schon angesprochenen Gebiet direkt am Fluss, wie Pié und Ganne. Und für diesen Fels lohnt sich die Anfahrt! Schön anzusehen, erweist sich der Granit beim Hand anlegen noch viel schöner. Nicht nur Freunde der schmierigen Sloper kommen auf ihre Kosten, auch der ein oder andere Henkel lässt die gestressten Arme ein wenig entspannen. Und natürlich wartet am Ende des Tages das kühlende Bad im Fluss. Mehr Leisten und Henkel finden sich in den oberen Gebieten im Wald. Kaum hat der Fluss uns verlassen und wir befinden uns im Wald, ist der Zauber ein wenig verflogen. Hier wartet kein Magic Wood, jedoch definitiv ein Topgebiet. Das man jedoch im Odenwald auch erleben kann. Im heißen Sommer sicherlich eine lohnenswerte Alternative, jedoch nicht unsere Topempfehlung. Wir blieben lieber am Fluss.

Wo bleiben? Übernachten beim Bouldern im Verzascatal

Innerhalb des engen Tales findet schon die Verzasca ihren Platz nur schwerlich. Selbst die Tessiner Steinhäuser drängen sich mit Müh und Not an die steilen Hänge.  Dementsprechend voll ist das Tal an einem Sommertag. Scharen von Autos und zugehörigen Touristen drängen vom Lago Maggiore hier hinauf um die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, in der eiskalten Verzasca zu baden, eine Wanderung zu unternehmen oder durch eines der Dörfer zu schlendern. Praktischerweise handelt es sich dabei großteils um Tagestouristen und abends wird das Tal wieder leerer. So haben die Gemeinden Brione und Sonogno tatsächlich noch Platz für je einen Wohnmobilstellplatz gefunden. In Brione liegen die Gebiete alle fußläufig, der Platz jedoch ein wenig abgelegen in einem schmalen Seitental, 400m von der Verzasca entfernt. Dixiklos und Tinkwasser laden zum Verweilen ein. In Sonongo, der hintersten Ortschaft im Tal, ist der Stellplatz schöner und wartet mit Ver- und Entsorgung sowie „echten“ Klos auf. Dafür sieht es bouldertechnisch sehr rar aus. Auch eine Wanderung entlang der Verzasca lohnt sich von hier aus nicht, denn so richtig schön wird das Tal erst ab Brione Richtung Lago Maggiore.

Bouldern im Tessin 1

Das Kostet die Übernachtung im Valle Verzasca

Übernachten wird, wie Parken, einfach gehandhabt. Es gibt eine universelle Campcard, die pro Tag 24 Franken kostet und das Stehenbleiben auf allen Parkplätzen sowie das Übernachten auf ausgewiesenen Stellen erlaubt. Die Karten sind individuell zum Ausfüllen, d.h. sie können auf Vorrat erworben werden. Bei den Kosten stellt sich in der Schweiz natürlich auch die Frage nach Lebensmitteln. Den Luxus, Essen zu gehen, haben wir uns nicht erlaubt, schließlich kostet ja auch der Sprit noch. Jedoch gibt es in Brione eine kleinen Laden, der nicht allzu teuer ist und alles Notwendige für ein par Fränkli feilbietet.

Wanderungen im Verzasctal und was sonst noch so geht

Wenn dann irgendwann die Arme vollkommen zu sind und selbst die Extraportion Chalk nichts mehr hilft, dann ist Zeit für einen Pausentag. Ohne vorheriges Chalken fühlt sich der Pausentag übrigens noch verdienter an. Wenn das Wasser des Flusses zu kalt für einen Badetag ist, empfiehlt sich eine Wanderung entlang der Verzasca hinab nach Lavertezzo. Entlang des Bobosco Themen Pfades geht es hinab zur berühmten romanischen Bogenbrücke. Bobosco? Ja richtig, hierbei handelt es sich aber nicht um einen Bonsaipfad, sondern um beeindruckende, hölzerne Riesenkugelbahnen, die entlang der Strecke verteilt sind. Nicht nur Motivationshilfe für Kinder, auch für Erwachsene eine willkommene Abwechslung. Die Riesenkugeln können überall im Tal für 9 Franken erworben werden; eine Anschaffung die sich lohnt, da die Bahnen perfekt auf die Kugeln abgestimmt sind.

In Lavertezzo lockt ein kurzer Gang über die berühmte romanische Bogenbrücke, daneben aber auch nicht viel mehr. Wer echte Tessiner Kultur erleben will, sollte nach Sonongo fahren. Ob mit dem Mountainbike auf dem ausgewiesenen Trail oder profan mit dem Auto oder Camper, ganz hinten im Tal wartet ein Kleinod. Enge Gassen und Steinhäuser, ohne den typschen italienischen Charme des Verfalls. Dafür Tessin pur.

Was bleibt sind tolle Erinnerungen

Und so verlassen wir das Tal auch wieder. Nach Steinen am Bach, im Wald und in Häusern verbaut, begleitet uns der Fluss durch das paradisische Tessiner Tal hinab nach Locarno. Während wir auf der Autobahn schwitzen, fließt der Fluss oben noch und erfreut Generationen von Tessiner Bouldereren mit den Geschöpfen seiner Kraft, den Felsblöcken.

Buchenhain: Bouldern unter Buchen

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Diese Frage taucht oft in den Köpfen der Boulderer auf, wenn sie das erste Mal in Buchenhain bouldern sind. Der Kalkstein und die Nähe zur Landeshauptstadt München sprechen für sich. Für alle aus dem Münchner Umland also eine Topadresse für einen kurzen Bouldertag. Und das Beste: Man kann das alles auch noch mit dem öffentlichen Nahverkehr super erreichen.

Update 07/24: Nach einem Felssturz im Frühjahr 2023 hat die Gemeinde Baierbrunn für die gesamte Felswand ein Betretungsverbot ausgesprochen. Es drohen Geldstrafen. Spinnweben und Dreck zeigen, dass sich die allermeisten Boulderer daran halten.

Von früher bis heute- Buchenhains Vergangenheit

In Buchenhain traf sich schon vor über 120 Jahren die Münchner Kletterszene um zu trainieren. Damals gab es ja noch keine Hallen, also musste etwas anderes her. Da war der Felsriegel der sich einige Kilometer südlich von München aus einem Hang am Ufer der Isar schält, natürlich perfekt. Während damals die Münchner Kletterer wie Paul Preuss noch am Seil kletterten, gehört das Gebiet heute den Boulderern.

Anfahrt: So nah und einfach zu erreichen ist Buchenhain

Verlässt man die S7 Richtung Wolfratshausen an der Haltestelle Buchenhain, ist von einem Kletterspot noch wenig zu spüren. Lediglich die im Wind wogenden Buchen im Hintergrund lassen den Grund des Besuches vermuten. Zuerst einmal muss man den Gleisen Richtung München folgen und nordöstlich des Bahnsteigs die Gleise mithilfe einer Unterführung kreuzen. Über die B11 zu gehen, wie es mir bei meinem ersten Besuch ergangen ist, lässt sich jedoch nicht empfehlen. Hinter dem Gasthof geht es dann auf der linken Seite in den traumhaften Wald hinab. 

Nun erschließt sich auch der Name des Ortes. Am Fels spenden die Bäume Schatten und lassen auch Sport an heißen Sommertagen zu. Doch trotz der perfekten Bedingungen und der durchwegs guten Ausschilderung, die schon nach einigen Metern Weg in den Wald hinein beginnt, findet man hier oft seine Ruhe. Neben schweren Bouldern wie dem Entsafter oder dem Frosch finden sogar die geplagten Oberarme im legendären Fahrradquergang ein wenig Ruhe. Wenn man ihn mit dem Rad, wie der Name impliziert, meistert, wäre sogar den Zehen ein wenig Entlastung gegönnt. 

Die Buchenhainer Boulder-Schule: how to climb there

Überhaupt braucht man in diesem Traditionsklettergebiet eine solide Fußarbeit, auch in den zahlreichen, einfacheren Routen. Um sich nicht versehentlich am falschen Projekt abzumühen, steht sogar eine Box mit Topos zur Verfügung. Die nutze ich auch bei meinem ersten Besuch. Der Quergang lacht mich an und die Crashpads sind schnell bereitgelegt. Die Struktur des Felsen erweist sich bei genauerem Hinsehen jedoch als glitschig. So zumindest wirken die Stellen. In Wahrheit herscht jedoch auch hier super Grip und Hände und Füße finden Halt. Die an der Wand vorherrschenden Quergänge beeinflussen auch die Art der Kletterei. Hier herrscht noch „old school“ Bouldern, ohne zu vielen dynamischen Zügen, jedoch durchaus mit interessanten Technikproblemen. Doch irgendwann ist auch der schönste Quergang zu Ende. Von der Verlockung, nach oben auszuweichen, sollte man jedoch gewissenhaft absehen. Zu brüchig und instabil ist der obere Teil der Wand. Dafür glänzt ihr Unterteil umso mehr. 

Im Fahrradquergang ist Entspannung angesagt.

Buchenhain: Bouldern für alle

Buchenhain ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Schon bei meinem ersten Aufenthalt war ich von dem im Münchner Umland nicht oft gesehenen Kalkstein beeindruckt. Und bin es immer noch. Schon ein kurzer Besuch für 1 Stunde lohnt sich und lässt sich perfekt mit einem Besuch des Deutschen Museums in München verknüpfen. Bewegung und Bildung – was könnte man sich mehr wünschen. Hier liegt es so nahe beinander.

LandArt mit Kindern

Mit diesem Beitrag begebe ich mich aufs Glatteis. Es soll um Kunst in und mit der Natur gehen, noch dazu sind die Künstler*innen Kinder und ihre Eltern. Das nennt sich dann LandArt mit Kindern. Dazu fehlt mir viel Hintergrundwissen, und ob ich das schon jemals aus künstlerischer Sicht „richtig“ gemacht habe, weiß ich auch nicht. Aber die Idee dazu finde ich genial, und es macht einfach viel Spaß mit den Kindern durch die Natur oder den Garten zu streifen, Material zu sammeln und damit kleine Kunstwerke zu erschaffen.

LandArt mit Kindern: Hagebuttenschnecke auf Wattboden.
Projekt im Urlaub an der Nordsee: Eine Hagebuttenschnecke auf Wattboden

Was ist LandArt?

Landart ist überall durchführbar, wo Natur zu erleben ist – in Gärten, Parks, Wäldern, am Wasser oder am Strand. Sie erfüllt kreative, ästhetische, künstlerische und soziale Schwerpunkte in der kulturellen Bildung von Kindern. Landartprojekte bieten eine kostengünstige Möglichkeit, ästhetische Erziehung für Kinder aller Altersstufen in die Tat umzusetzen.

Bestle-Körfer, Stollenwerk: Sinneswerkstatt Landart

Damit ist LandArt vermutlich die egalitärste Form von Kunst. Sie kostet nichts, kann so gut wie immer und überall von jedem und schon mit nur wenig Zeit durchgeführt werden. Vorkenntnisse braucht es eigentlich auch nicht. Alles was Spaß macht und gefällt ist hier „richtig“. So sehe ich das zumindest.

LandArt mit Kindern – so kannst Du loslegen

Aber was ist jetzt konkret damit gemeint? Wie kannst Du mit Deinen Kindern beginnen?

Physalisfrüchte aus dem Garten liefern einen schönen Kontrast zum Mauerwerk.

Bestimmt hast Du Dein Kind schon oft dabei beobachtet, mit welchem Eifer es Kastanien sammelt, wie begeistert es von bunten Blättern und gemusterten Steinen ist. Und bestimmt hattest Du auch schon längere Diskussionen mit Deinem Sprössling über den Wert eines schönen Steckens der unbedingt mit nach Hause genommen werden muss, auch wenn er ganz offensichtlich nicht ins Auto passt.

Unsere Kinder sehen in den Dingen die draußen „herumliegen“ noch das Besondere und Schöne. Genau hier setzt LandArt an. Durch den menschlichen Einfluss, zum Beispiel eine geometrische Anordnung von Kastanien auf einer Wiese, oder eine Reihung von bunten Blättern in Form eines Farbverlaufes kommt das Element „Kunst“ dazu. Es kann aber auch einfach eine Sonne aus Gänseblümchen oder auch die Dekoration eines Baumes mit „fremden“ Blättern sein. Hier werden der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Das Spezielle an LandArt ist, dass diese Kunstwerke in der Regel draußen liegen oder hängen bleiben. Sie vergehen also langsam wieder, je nach Witterung und Einfluss anderer Menschen oder Tiere.

Die Kunstwerke fotografieren

Deswegen ist es besonders schön, wenn Du Fotos von den Werken machst oder wenn Du mit Deiner Familie das Hagebutten-Steine-Mandala regelmäßig besuchst und die Veränderungen beobachtest.

Dieses Holzstück haben wir an einem Seeufer gefunden und in Szene gesetzt.

LandArt für Nebenbei

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich LandArt ganz wunderbar so nebenbei in einen Ausflug integrieren lässt. Die bunte Blättergirlande im mittleren Bild weiter oben entstand bei einem Ausflug an den Waldrand. Kind eins und Kind zwei waren sofort mit ihrem Papa auf den nächsten Baum geklettert, nur Kind drei wurde schnell langweilig. Es hatte aber bereits ein paar wunderschöne bunte Blätter gesammelt. Diese haben wir dann gemeinsam farblich sortiert und auf einen langen Grashalm gezogen und so an einen Ast gehängt. Das war unser Baumschmuck. Da diese Arbeit doch ein gewisses Maß an Feinmotorik erfordert, waren wir beide sehr stolz auf unser Werk. Bereits am nächsten Tag war die Girlande vom Wind weggefegt. Zum Glück hatten wir Fotos gemacht.

LandArt mit Kindern im Winter: Kunst mit Eis und Schnee

Ich dachte immer, dass LandArt im Winter eigentlich nicht wirklich viel zu bieten hat. Es ist kaum farbenprächtiges Material vorhanden. Und entweder ist die Landschaft matschig-grau oder vor allem weiß. Man könnte ein Bild mit Stöckchen und Zapfen legen. Aber das wäre farblich kein wirkliches Highlight. Doch da hatte mein Mann eine geniale Idee. Sieh selbst:

LandArt im Winter: Eiskugel
Auf unsere wunderschönen Eiskugel wurden wir von fast allen Vorbeikommenden angesprochen.

Eine Eiskugel herstellen: So geht`s

Wir haben ein paar Tage Wintercamping in der Schweiz genossen und natürlich war das Spielen im Schnee für die Kinder die Hauptsache. Als mein Mann aber die Idee mit der Eiskugel hatte, waren alle sofort Feuer und Flamme. Eine Eiskugel kannst du ganz einfach herstellen:

Du benötigst lediglich einen Luftballon, Wasser und Minusgrade. Bei uns waren das ca. -18 Grad nachts. Je kälter desto besser, dann friert das Wasser schneller und die Kugel wird auch rund. Vermutlich funktioniert aber eine Kühltruhe genauso. Du füllst also einfach den vorher etwas gedehnten Luftballon mit klarem Wasser, bindest ihn zu und legst ihn in den weichen Schnee. Der Frost macht den Rest. Am nächsten Tag schneidest du den Luftballon auf und – voilá – fertig ist die perfekte Eiskugel.

Wir hatten mehrere Eiskugeln produziert und damit Zaunpfosten die in einer Reihe standen dekoriert. Das sorgte für viel Aufmerksamkeit auf der Langlaufloipe 😉

Wintercamping in der Schweiz mit Kindern

Wintercamping mit Kindern? Unsere Eltern erklären uns für verrückt, als sie von unserer neuesten Abenteuer-Idee hören. „Skifahren kann man doch auch wo anders. Irgendwo wo es wärmer ist.“ Stimmt. Aber das kann ja jeder! Die Idee mit dem Wintercamping in der Schweiz haben wir schon länger. Und ja, wir geben es zu: Inspiriert dazu haben und vor allem die tollen Fotos auf anderen Blogs…Dieses Jahr im Februar also der Härtetest für Familie und Wohnmobil: Wir buchen vier Nächte Wintercamping in der Schweiz. Auf dem höchstgelegenen und damit auch kältesten Campingplatz Europas.

Campingplatz Morteratsch in der Schweiz

Im Sommer waren wir schon öfter hier oben. Vor allem wenn wir den heißesten Tagen des Jahres entfliehen wollten. Am höchstgelegenen Campingplatz Europas, Camping Morteratsch im Schweizer Engadin, weht immer eine kühle Brise vom Morteratsch-Gletscher herüber. Zusätzliche Abkühlung gibt es im nur wenige Grad warmen See, den auch im August nur die Hartgesottenen nur kurzzeitig betreten. Wir schätzen hier im Sommer vor allem die kühlen Nächte und die fantastische Lage. Denn hier kannst du dein Zelt, deinen Van oder dein Wohnmobil zwischen Bäumen und kleinen Bächen oder an einem der beiden Seen aufstellen. Mehr Natur geht auf einem Campingplatz fast nicht. Ein ganz besonderes Erlebnis soll hier das Campen im Winter sein. Zwischen meterhohen Schneehäufen und bei Nachttemperaturen von -20 Grad harren hier eingeschworene Wiederholungstäter, Abenteuerer und sogar Dauerzelter aus. Aber geht Wintercamping auch mit Kindern?

Warum sich Camping Morteratsch perfekt fürs Wintercamping eignet

Zunächst könnte man auf die Idee kommen, dass Wintercamping wo anders vielleicht leichter fällt. Immerhin wird es hier nachts sehr kalt. Wir hatten vorab auch Bedenken und haben uns geschworen sofort heim zu fahren, wenn es unangenehm wird. Wurde es aber nicht.

Der Blick vom Campingplatz über den verschneiten See in Richtung Morteratsch-Gletscher.

Optimale Infrastruktur fürs Wintercamping

Vor allem ist da die optimale Infrastruktur: Der Campingplatz hat großzügige, sehr saubere und gut beheizte Sanitäranlagen. Darin zwei Familienbäder mit abnehmbarem Duschkopf und extra niedriger Kindertoilette. Mit ins Gebäude integriert sind Waschtische zum Abspülen. Das war für uns perfekt. Denn während der eine Teil der Familie noch Zähne putzte konnte der andere bereits mit dem Abspülen beginnen und wir waren alle am selben Ort. Gleich nebenan ist übrigens der Spielplatz. Im Nebengebäude befinden sich die Rezeption, ein kleiner Laden der alles verkauft was man so braucht beim Camping und ein beheizter Aufenthaltsraum mit Küchenzeile. Hier halten sich im Winter vor allem die Zelter gerne auf. Aber auch wir haben hier ein Mal gekocht und gespielt. Netter Kontakt und Gespräche mit anderen Campern sind hier vor allem im Winter garantiert.

Die Lage, die Lage, die Lage

Wer das Schweizer Engadin kennt, dem muss ich nichts mehr erzählen. Für alle anderen: Es ist eine traumhaft schöne Gegend. Im Winter führt eine Langlaufloipe direkt über den Campingplatz. Weil wir gerne mit unseren Kindern Langlaufen, sind wir der Loipe bis St. Moritz gefolgt. Sie geht aber noch viel weiter. Nachdem wir uns bei Läderach mit der besten Schokolade der Gegend eingedeckt hatten, ging es mit dem Zug zurück nach Morteratsch. Übrigens ein weiterer Vorteil: Wer mindestens zwei Nächte auf dem Campingplatz verbringt fährt winters im gesamten Oberengadin kostenlos mit Bus und Bahn.

Zwei Langläufer auf dem zugefrorenen St. Moritz-See vor der Kulisse von St. Moritz.
Die Langlaufloipe führt quer über den zugefrorenen St. Moritz See

Mit dem Bus sind auch in wenigen Minuten zwei Top-Skigebiete erreichbar. Corviglia bei St. Moritz und die Diavolezza mit Lagalb Richtung Bernina-Pass. Wir haben das Skigebiet Diavolezza mit seiner längsten Gletscherabfahrt der Schweiz getestet und für super befunden. Wer nicht gerne am Lift ansteht sondern lieber möglichst lange Abfahrten bevorzugt, ist hier genau richtig. Die Diavolezza eignet sich auch supergut für eine Skitour.

Zwei Kinder in Skiausrüstung am Beginn der Gletscher-Ski-Abfahrt von der Diavolezza über den Morteratsch-Gletscher.
Das Tor zur längsten Gletscherabfahrt der Schweiz von der Diavolezza über den Morteratschgletscher bis zum Camping-Platz.

Unsere Erfahrungen beim Wintercamping

Um es auf den Punkt zu bringen: Wir wollen das unbedingt wieder machen! Nachdem wir zuerst sehr unsicher waren, ob es klappt, wissen wir nun dass es einfach nur total viel Spaß macht. Es ist etwas besonderes auch im Winter im Wohnmobil zu schlafen, viel draußen zu sein und auf Gas zu kochen.

So haben wir uns vorbereitet

Nachdem uns von der Campingplatzleitung nahegelgt wurde, einen Stellplatz vorab zu reservieren (scheinbar wird Wintercamping immer beliebter) haben wir das zähneknirschend getan. Das einzige Manko an unserem Urlaub, denn wir reservieren nicht gerne sondern sind lieber ganz spontan. Natürlich musste das Wohnmobil winterfest gemacht werden.

Wir haben die Gasheizung gecheckt, die Batterie aufgeladen und eine zweite mitgenommen. Außerdem Starterkabel, weil wir befürchtet hatten, dass das Wohnmobil nach ein paar Tagen in der Kälte nicht mehr anspringt. Der Wassertank blieb leer, dafür hatten wir zwei größere Kanister für Trinkwasser dabei. Die Toilette bekam einen guten Schuss Frostschutzmittel. Weil wir uns nicht auf nur ein Heizsystem verlassen wollten (was wenn das Gas nachts ausgeht?!?) hatten wir noch eine Elektroheizung mit eingepackt. Außerdem einen Wasserkocher für Wärmflaschen, viele Decken, Felle zum draufliegen und sehr warme Kleidung (Du merkst schon, ich will auf keinen Fall frieren).

Hand mit Wollhandschuh "Schladminger Fäustling" die eine Eiskugel hält.
Im Vorfeld besorgten wir für die Kinder noch „Schladminger“ Fäustlinge. Wir kennen keine Handschuhe die besser warm halten.

So ging es uns tagsüber

Wir hatten mit dem Wetter Glück. Jeden Tag strahlender Sonnenschein, wolkenloser Himmel, den weißesten Schnee den du dir vorstellen kannst und Temperaturen von um die 0 Grad. Auf dem Campingplatz wird es morgens schnell sonnig und entsprechend wärmer. Deswegen haben wir von der klirrenden Kälte die das Thermometer anzeigte kaum etwas gespürt. Viel mehr sind wir immer recht früh schon aufgebrochen um Spaß auf Brettern zu haben. Auch das kostenlose Zugfahren haben wir genossen und sind mit der Rhätischen Bahn durch faszinierende Schneelandschaften bis zur Alp Grüm und wieder zurück gefahren. Es war einfach Winter pur. Die vielen gespannten Schnüre im Wohnmobil zum Trocknen der Sachen brauchten wir kaum. Denn die Sachen wurden wegen der trockenen Kälte kaum nass.

Camping-Stuhl mit Fell neben Auto im Schnee. Im Hintergrund steckt eine Flasche Wein im Schnee zum kühlen.
Nicht wenige Camper wussten das Wintercamping in vollen Zügen zu genießen.

So ging es uns nachts

Auf dem Campingplatz Morteratsch wird es im Februar ab ca. 15 Uhr zunehmend schattig und damit auch wieder kälter. Wir haben die langen Abende im Wohnmobil und im warmen Aufenthaltsraum genossen. Gekocht, gespielt und gelesen. Manchmal waren die Kinder auch noch länger draußen beim Schneehöle bauen oder beim LVS-Gerät (Lawinen-Verschütteten-Such-Gerät) Verstecken und Suchen.

Weil am Campingplatz die Wege und Straßen recht vereist waren, und auch keine Laternen den Weg säumen, wurde unser allabendlicher Weg zu den Sanitäranlagen zum Abenteuer. Wer einen falschen Schritt tat, lag schnell auf dem Boden. Dafür hatten die Kinder nie zuvor einen solchen Sternenhimmel gesehen! Allein dafür hat sich das Abenteuer Wintercamping in der Schweiz gelohnt.

Wohnmobil mit Individualaufbau in Abendstimmung am verschneiten Campingplatz Morteratsch.

Nachts gingen die Temperaturen auf bis zu -20 Grad runter. Aber bei eingeschalteter Heizung schliefen die Kinder ganz entspannt nur mit ihren normalen Bettdecken. Etwas anders war es für die Eltern im Alkofen: Weil sich die Heizluft nur zögerlich dorthinbewegte, war es etwas kälter. Aber ausgestattet mit Fell, Wärmflasche, Bettdecke und Wolldecke darüber konnte auch die etwas ältere, dünnhäutige Dame mit den notorisch kalten Füßen (also ich) gut schlafen. Eines nachts war mir sogar richtig heiß und ich warf nicht nur die Wärmflasche aus dem Bett sondern auch meine Wolldecke. Der morgendliche Blick auf das Thermometer gab Aufschluss: Nur -11 Grad.

Skitour auf den Großen Arber mit Kindern

Wann hat man schon einmal die Möglichkeit, den höchsten Berg eines Gebirges zu besteigen? Und dann auch noch mit den Kindern auf Ski? Ist natürlich die Frage, ob man den bayerischen Wald als Gebirge bezeichnet, aber eine Skitour auf den Großen Arber (1465m) ist auf alle Fälle eine super Tour für die ganze Familie.

Familientaugliche Skitour auf den Großen Arber

Warum ist eine Skitour auf den Großen Arber familienfreundlich? Wir haben die Tour selbst im Januar 2022 gemacht und es hat einfach alles gepasst. Der Start in Bodenmais ist gut mit dem Auto zu erreichen und der ganze Aufstieg durchwegs gut ausgeschildert. Moderate Steigungen und breite Wege sind das Paradies für jeden Skitourengeher. Vor allem für Einsteiger und Kinder. Natürlich hat für
unsere gute Erinnerung auch das super Wetter und die wunderschöne Landschaft eine Rolle gespielt.

Erste Etappe: Von Bodenmais zur Chamer Hütte

In Bodenmais starten wir am Parkplatz Klause. Die Zufahrt durch ein Wohngebiet ist recht schwierig zu finden, doch nun sind wir endlich angekommen. Wir packen unsere Ski aus und ziehen die Felle auf.
Die jüngeren Kinder werden dabei natürlich unterstützt. Die Schneelage ist diesen Winter nicht so gut und so hoffen wir, genügend Schnee zu finden um mit den Ski durchzukommen. Auch das Wetter ist noch recht durchwachsen. Wolkig, windig und rauh: Ganz typisch für den Bayerischen Wald eben.
Teilweise kratzen die Kanten im Chor auf dem gefrorenen Boden, aber die ersten Meter auf dem Fahrweg sind dann doch eine lösbare Aufgabe. Der Skitourenaufstieg führt weiter auf dem Fahrweg durch den mit jedem Höhenmeter winterlicher werdenden Wald. Für Kinder aber kein Problem, die Steigung erfordert nie mehr als die erste Steighilfe. Kurz vor der Chamer Hütte treffen wir auf die Langlaufloipe. Auch wenn es deprimierend ist, die weitaus schnelleren Langläufer vorbeiziehen lassen zu müssen, ist es doch ein
bewältbarer Abschnitt in der Ebene. An der Chamer Hütte lassen wir die Langlaufloipe Loipe sein und biegen in den Tiefschnee zwischen den Bäumen ab.

Zweite Etappe: Von der Chamer Hütte zum Mittagsplatzl

Wir gleiten entspannt durch den Schnee. Es ist nun zwar fast eben, aber wir folgen einfach der Spur durch den Tiefschnee. Als wir eine Brotzeithütte finden, packen wir unsere Verpflegung aus. Der Gipfel ist zwar weniger als eine halbe Stunde entfernt, aber wir liegen gut in der Zeit.

Als wir das Mittagsplatzl erreichen, bricht die Sonne durch. Sie wird bis zum Abend bleiben.

Dritte Etappe: Ab auf den Gipfel des Großen Arbers

Nun erwartet den tapferen Skifahrer, der sich bis hier vorgekämpft hat, der „steilste“ Teil des Aufstiegs. Auf einem Fahrweg führt uns die Skitour auf den großen Arber durch einen lichten Wald.
Am Gipfelplateau werden wir von Sonne und einem eiskalten Wind empfangen. Dementsprechend kurz fällt der Aufenthalt aus, doch die Zeit für das Panorama sollte man sich schon nehmen. Mit etwas Glück kann man sogar die Alpen im Süden erblicken.

Skitourenglück pur: Die Abfahrt nach Bodenmais

Wegen dem schon erwähnten Wind, fellen wir unsere Ski so schnell wie möglich ab und bereiten uns auf die Abfahrt vor. Wir könnten natürlich auch die Skipiste auf der anderen Seite des großen Arbers abfahren, aber dafür hätten wir uns ja nicht die Mühe für den Aufstieg machen müssen. Der erste Teil der Abfahrt ist mit dem Aufstieg identisch. Entspannt wedeln wir auf dem Weg hinab bis zur
Brotzeithütte. Nun wird es noch einmal kurz ungemütlich, denn in der Ebene ist das Fortkommen ohne Felle recht mühsam. Wir sind jedoch stur und kämpfen uns so weiter. Die jüngeren Kinder haben das Glück, vom Vater gezogen zu werden. Endlich erreichen wir einen steileren Hang und haben das flache Teilstück hinter uns. Die Abfahrt verläuft immer noch auf einem Fahrweg und dementsprechend müssen wir uns konzentrieren nicht über den Rand und in den Wald hinauszuschießen. Jedoch kein Problem für Kinder mit Skierfahrung. Plötzlich tut sich neben uns ein wunderschöner, unverspurter Hang auf. Diese Gelegenheit ergreifen wir natürlich beim Schopf.
Der Rest der Abfahrt, die ebenfalls gut beschildert ist, führt auf der Schlittenabfahrt und so muss man aufpassen, den Schlittenfahrern nicht in die Quere zu kommen.

Eine gelungene Skitour mit Kindern auf den Großen Arber

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Skitour auf den Großen Arber definitiv ein super Ausflug war und wir sie nur weiter empfehlen können. Die Tour setzt nicht besonders viel Skitouren-Kondition und voraus und auch keine Tiefschneeerfahrung. Allerdings sollten alle Skifahren können und genug Kondition für die knapp 9 Kilometer und etwa 800 Höhenmeter haben.

Notkarspitze: Wanderung mit Kindern

Herbstwanderungen zählen zu den schönsten im Jahr. Das goldene Licht, die oftmals schon leeren Gipfel. Es macht jedem Spaß, ob jung oder alt, durchs Laub zu rascheln oder einfach nur mit wunderbarer Aussicht dahinzuwandern. In diesem Beitrag will ich dir eine schöne Herbsttour (die natürlich auch in den anderen Jahreszeiten möglich ist) vorstellen, die wir kürzlich gemacht haben. Wir wandern mit unseren Kindern auf die Notkarspitze und werden dabei drei Mal die aussicht von einem Gipfel genießen. Startpunkt ist in Ettal.

Notkarspitze – 6 Stunden Rundtour mit herrlicher Aussicht

Zu Beginn der bayerischen Herbstferien zog uns das schöne Wetter noch einmal in die Berge. Unsere Wahl fiel auf die Notkarspitze (1888m). Einmal, weil die Tour nicht zuuu lang ist, sodass man beim Abstieg nicht in die Dunkelheit kommt, dann aber auch wegen der wunderbaren Rundumsicht auf die Berge der Ammergauer Alpen im Norden, sowie Karwendel und Zugspitze im Süden. Der frühe Vogel fängt den Wurm – die Tour ist immerhin mit 6 Stunden angegeben, also doch eher etwas für ältere und fittere Kinder.

Vom Parkplatz Ettal bis zum Ochsensitz

Wir sind also recht früh schon am Parkplatz Ettaler Sattel, direkt an der B23 Richtung Oberau. Am Anfang verläuft der Weg kurz auf einem Fahrweg, dann biegt er rechts ab in den Wald hinein. Auf dem angenehm zu laufenden Steig zieht es uns den ersten Sonnenstrahlen, die sich einige Höhenmeter über uns schon über das Laub ergießen, entgegen. In der Sonne ist die obligatorische zweite Frühstückspause gleich viel angenehmer. Der weitere Wegverlauf verändert sich zunächst nur in geringem Maße. Es geht weiter mit konstanter, nicht zu steiler Steigung durch einen Mischwald. Doch kein Grund für Langeweile bei jungen Bergsteigern. Der erste Gipfel auf unserem Weg zur Notkarspitze, der Ochsensitz (1515m), ist auch schon angeschildert. Da bietet es sich natürlich an, „Ochsenhörner“ für ein Gipfelfoto zu suchen. Aber auch sonst bietet der Wald genügend Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Am Gipfel des Ochsensitz breitet sich dann zum ersten Mal wirklich das ganze Berg-Panorama vor uns aus. Von hier aus sehen wir auch den nächsten Gipfel, die Ziegelspitz (1719m), schon.

Wanderung Notkarspitze: Vom Ochsensitz zur Ziegelspitz

Wir schließen Wetten ab, wie lang wir wohl brauchen werden und schon geht es flotter dahin, jeder will seine anvisierte Zeit schaffen. Auf dem mit Latschen bewachsenen, breiten Grat geht es sich gut und die Aussicht wird durch (fast) nichts versperrt. Auf der Ziegelspitz ruft der Hunger und die Brotzeit muss her. Frisch gestärkt geht es an die nächste Etappe zur Notkarspitze, die
auch schon sichtbar ist.

Zeitrekord auf unserer Wanderung mit Kindern zum Hauptgipfel Notkarspitze

Obwohl es nach etwa einer Stunde Wegstrecke aussieht, schaffen wir die Etappe in einer guten halben. Da will jemand unbedingt seine gewettete Zeit erreichen und legt ein Tempo vor, bei dem die Eltern nur noch schnaufend hinterher hecheln können. Uns Eltern bleibt fast keine Zeit mehr um den schönen Grat zu genießen. An der Notkarspitze, unserem Ziel, erwartet uns eine sonnige, windgeschützte Wiese mit Ausblick auf Garmisch-Partenkirchen und die leicht überzuckerte Zugspitze. Würden wir uns umdrehen, sähen wir den Passionsspielort Oberammergau und in der Ferne den Ammersee. Spätestens jetzt ist eine Karte natürlich hilfreich, denn so kann man all die Berge, die man erblickt, auch benennen und muss sich nicht auf Formulierungen wie den „hinteren Bieselkopf“ verlassen.

Abstieg von der Notkarspitze nach Ettal

Am Gipfel der Notkarspitze steht man vor der Qual der Wahl: Für den Abstieg stehen zwei Varianten zur Verfügung. Einmal über die Nordseite zum Gasthof Ettaler Mühle und von dort zurück zum Parkplatz (2:45 h). Oder über die Südseite, für die wir uns entscheiden.

Unser Tipp: Abstieg über die weniger steile Variante

Der Abstieg über die Südseite ist die am wenigsten steile Variante zurück zum Parkplatz. Vielleicht ein paar Meter länger, aber dafür abwechslungsreich und knieschonend.

Zuerst folgt der Weg weiter einem Grat mit grandioser Aussicht bis zum Hasenjöchl (1600m). Von dort kann man nach Graswang, Farchant oder eben Ettal absteigen. Unser Weg führt uns nun in ein Seitental des Loisachtals zur Rossalmdiensthütte. Von dort erhaschen wir noch einmal einen Blick auf
die sonnenbeschienen Hänge der Notkarspitze. Der Weg führt nun wieder durch den Wald. Doch schließlich kommen wir am Bach an, der auch ein Entscheidungskriterium für diese Variante war. In der Schlucht, eigentlich schon fast im Bachbett, hüpfen die Kinder weiter munter Richtung Tal. Wir überqueren den Bach ein mehrere Male und bauen Staudämme. Ein richtiger Abenteuerweg! Am Ende muss man dann noch 2 km Fahrweg laufen, aber ohne nennenswerte Steigungen oder Gefälle.

Wanderung auf die Notkarspitze mit Kindern: Unser Eindruck

Am Auto angekommen, macht sich der Herbst dann doch noch einmal bemerkbar, die Sonne neigt sich schon dem Horizont entgegen und die Dunkelheit naht. Ewig viel Zeit hätten wir uns nicht lassen können. Aber sie war ausreichend und so wird diese Bergtour in schöner Erinnerung bleiben. Definitiv ein lohnendes Ziel, dessen einizge wirkliche Schwirigkeit in der Länge der Tour liegt. Eine andere sehr lohnenswerte Wanderung die wir gerne fitten Familien empfehlen, ist die Tour vom Teufelstättkopf über Laubeneck zum Hennenkopf. Welche Wanderungen unternimmst du gerne mit deiner Familie?

Bouldern im Odenwald: Platten, Risse und Kanten

Wer in die Ferne strebt, ist selber schuld. Das Felsenmeer im Odenwald ist ein Bouldergebiet das den Geschmack der meisten Freizeitboulderer treffen dürfte. Im lichten Buchenwald verteilen sich auf meist ebenem sandigem Boden granitartige Felsblöcke, als wären sie von Obelix persönlich dort verteilt worden. Nicht nur ein Kinder-Spielparadies, sondern auch ein echter Boulder-Hot-Spot in Deutschland. Wie klappt das Bouldern im Odenwald für uns als Spaßboulderer?

Flasergranitoid was? Das Gestein im Felsenmeer

Granitartig, aber genaugenommen nicht ganz. Der Fels im Odenwälder Felsenmeer ist griffig und rau. An einigen Stellen etwas abgeschmiert, aber verglichen mit anderen Bouldergebieten wie zum Beispiel im schweizerischen Magic Wood super zu halten. Um welchen Fels handelt es sich also genau genommen? Im Boulderführer wird es exakt beschrieben: Es handelt sich um eine Kombination aus Diorit und Granodiorit. Je nachdem ob im Block der Anteil an Quarz oder Feldspat größer ist.

Wer rauhe Platten liebt, sollte im Odenwald bouldern gehen

Mit dem Bouldern am Fels ist es so eine Sache: Die Züge sind naturgemäß kurz, dafür meistens umso härter. Das ist nicht jedermanns oder jederfraus Sache. Im Odenwalder Felsenmeer findest Du eine ziemlich große Auswahl an Plattenbouldern. Für mich genau das Richtige. Es geht weniger an die Kraft, viel mehr ans Gleichgewicht und die richtigen Bewegungsabläufe. Die Ausstiege sind immer super: Du kannst einfach auf der anderen Seite oder seitlich abklettern. Die meisten Blöcke liegen so, dass die Familienmitglieder, die nicht bouldern, mit ihren kleinen Barfußfüßen einfach raufspazieren und von oben den Plattenbezwinger anfeuern.

Im Odenwalder Felsenmeer findest Du viele Boulder mit Reibungsplatten.

Bouldern im Odenwald: Mega familienfreundlich

Im Odenwald kannst Du auch mit sehr kleinen Kindern zum Bouldern gehen. Der Boden ist eben und eigentlich ein riesengroßer Sandkasten. Mitten im Buchenwald liegen die Felsblöcke wie hindrapiert. Der Zugang ist recht kurz. Du kannst am Ohlyturm parken und läufst dann nur noch ca. 5 Minuten zum ersten Bouldergebiet. Wenn die Familie genug vom Bouldern hat, lohnt sich ein Spaziergang über die unterhalb liegenden Felsblöcke zum Kiosk.

Bouldern im Odenwald ist Plaisirbouldern vom Feinsten

Als Boulderer, der in den Graden bis 6a herumkraxelt, ist man allzu oft deprimiert, wenn man ein Bouldergebiet am Fels besucht. Und da spreche ich aus Erfahrung. Man kommt mit Rückenwind aus dem Training in der Halle und steigt in die erste 6a ein. Dann folgt meistens die Ernüchterung. Doch leichtere Routen sind oft pauschal mit 5 bewertet und ziehen die moosige Rückseite des Blockes
hinauf. Da hält der Odenwald tapfer dagegen. In keinem anderen Gebiet habe ich bisher so eine große Auswahl an schönen und doch leichten Routen gefunden.

Der Odenwald bietet eine sagenhafte Auswahl an wunderschönen leichten bis mittleren Bouldern.

Kinglines in niedrigen Schwierigkeitsgraden

Im Führer „Odenwaldbouldern“ wird auch in den niedrigen Schwierigkeitsgraden noch differenziert, sodass der Unterschied zwischen 3+ und 4 spürbar ist. Und so manche 5er ist eine echte Kingline und viel lohnender als manche 6c. Zum
Beispiel die „Pyramidentraverse(5+)“: An einem markanten Riss quert diese Route die Südseite der Pyramide und gewinnt dabei konstant an Höhe. An exzellentem Granit muss man die Füße an die Platte pressen und die Fingerspitzen im Riss versenken. Die Höhe fordert hinzukommend den Tribut an das Mentale.
Das war nur eines von vielen Beispielen. Auch im Bereich 6a gibt es eine Vielzahl an lohnenden und lösbaren Problemen. Also der perfekte Boulderspot für Genusskletterer.

Optimaler Spielplatz für die ganze Familie

Und auch für Kinder ist das Umfeld, insbesondere im Felsenmeer bestens geeignet. Absturzgefahr besteht nur für den Bouldernden und das Gebiet lädt zum Spielen und Kraxeln ein. Wenn man eine Route ohne Chalkflecken projektiert, ist die Absturzgefahr auch für den Boulderer gering: Der Fels hat einen super Grip.
Und alle Extremkletterer seien auch beruhigt: mit genügend Suchen findet der wackere Crashpadschlepper eine Vielzahl an Problemen ab dem Grad 7a aufwärts. Wobei – eine 8c habe ich im Odenwald bisher noch nicht gesehen.

Unser Fazit: Wir kennen bisher kein schöneres Plaisir Bouldergebiet

Der Odenwald ist für Boulderer die gerne Genussrouten machen, ein perfekter Spot. Vor allem wenn du deine Kinder dabei hast. Das Gelände ist nicht nur eben, es lädt perfekt zum gefahrlosen Toben und Spielen ein. Der Wald ist halbschattig, sodass das Bouldern dort im Prinzip zu jeder Jahreszeit möglich ist. Der Felsen ist ein Traum. Besser kann ich es leider nicht beschreiben. Wir kennen bisher kein besseres Bouldergebiet.

Magic Wood: Bouldern und Camping

Magic Wood ist eines der beliebestens Bouldergebiete in Europa. Und es hat seinen Namen auch wirklich verdient. Denn dieser Wald zieht magisch an. Zumindest die Boulderer aus aller Welt, die sich fast das ganze Jahr über an den zahlreichen Felsbrocken im Wald vergnügen und abends auf dem winzigen Campingplatz fröhlich zusammendrängen. Aber kann Magic Wood auch Genussboulderern wie uns was bieten? Wir haben den Boulder-Hot-Spot zusammen mit unseren drei Kindern getestet.

Magic Wood: Planung, Übernachtung und Ausrüstung

Ein bisschen nervös sitzen wir im Auto Richtung Ausserferrera in der Schweiz. Wir kommen mit dem Wohnmobil aus der Fränkischen Schweiz, wo wir uns ein bisschen warm geklettert haben. Jetzt wollen wir es wissen: Sind wir fit genug für das Boulder-Eldorado?

First come first serve: Reservierung in Bhodi Camping nicht möglich

Die Kinder quengeln ihr bekanntes „Wann sind wir endlich da?“-Lied, und wir Erwachsenen hoffen einfach nur, dass wir auch irgendwo beim magischen Wald übernachten können. Denn eine Reservierung bei Bhodi Camping, dem einzigen Campingplatz nahe den Boulderblöcken, war leider nicht möglich. Als wir endlich ankommen, können wir unser Glück kaum fassen: Eine einzige freie Parklücke auf dem Campingplatz, in die unser Wohnmobil genau rein passt! Also schnell fünf Mal auf engstem Raum rangieren und dann die Liegestühle rausholen.

Wohnmobil mit Individualaufbau am Bodhi Camp. Davor Mann und Mädchen mit Campingstühlen die Essen auf Crashpad vorbereiten.
Wir kommen genau richtig und besetzten gleich mal die einzige freie Parklücke mit unserem Wohnmobil.

Empfehlung Boulderführer Magic Wood

Wir empfehlen den Führer Alpen en bloc von Florian Wenter und Lorenz Delago, erschienen im Panico Alpinverlag. ISBN: 978-3-95611-073-3

Ich packe meine Bouldertasche: Was Du brauchst, und was Du daheim lassen kannst

Das wichtigste sind natürlich die Schuhe. Ohne Kletterschuhe kommst Du nicht weit. Aber wem sage ich das. Im Magic Wood findest Du von Reibungsplatten über Überhänge, winzige Kanten, Sprünge und Risse fast jedes Kletterproblem vertreten. Von mittel-schwierig bis schwierig. Möglicherweise brauchst Du dafür auch verschiedene Kletterschuhe.

Was Du nicht unbedingt mitnehmen musst, sind Crash-Pads. Die kannst Du am Camping-Platz gebührenfrei leihen. Im Magic Wood ist es auch üblich die Crash-Pads zusammen zu legen und gemeinsam an einem Problem zu spielen. Die Verständigung zwischen den Boulderern verschiedener Nationen ist leichter als vermutet: Kalkhände und Ausdrücke der Kraftanstrengung sind international verständlich. Und in der Schweiz ist es sowieso normal, zunächst nicht zu wissen in welcher Sprache der Nachbar angesprochen werden muss.

Auch kleidungstechnisch kannst Du eher spartanisch packen, denn auf dem Campingplatz und im Wald triffst Du sowieso nur auf Deinesgleichen: Menschen mit kalkbefleckten Hosen, T-Shirts (wenn überhaupt) und Wollmützen. Weil der Wald in einer Schlucht liegt ist es aber morgens und abends recht kühl. Eine gute Jacke und eine Regenjacke sollten also schon dabei sein. Auch im Hochsommer. Uns kam das gerade recht, denn im Magic Wood konnte wir vor den heißesten Tagen im August fliehen und hatten wunderbare kühle Nächte.

Bouldern im Magic Wood: Harte Züge im Märchenwald

Das schreibt mein Sohn (14) übers Bouldergebiet:

Magic Wood ist eines der Top-Bouldergebiete in der Schweiz. Doch wie ist es dort mit Kindern und wie für Genussboulderer? Als wir ankommen, fängt es an zu regnen und wir schauen uns die Boulderblöcke erst einmal an. Im dichten Wald ist es mit Regenjacken recht gut auszuhalten und so erkunden wir die Sektoren „Bach“ und „Beach“.

Die Sektoren Bach und Beach

Einige Probleme sehen interessant aus und wir legen unsere Crashpads nieder. Der Regen hat zum Glück wieder aufgehört. Ein spaßiger, nicht allzu schwieriger Boulder ist smoking squirrel(6a+) im Sektor Bach, von uns nur noch „Italienerkante“ genannt. Denn während wir gerade anfingen, kam eine Gruppe Italiener vorbei, die kurzerhand ihre Crashpads in „unsere Route“ legten. Auf Nachfrage meinten sie, das sei hier normal, dass man sich die Routen teile. Wieder etwas in der Boulderwelt gelernt! Am nächsten Morgen projektierten wir zusammen mit anderen Boulderen am Beachblock, wo sich eine der eher seltenen leichten UND schönen Routen befindet: Beach Easy (5). Weil es morgens in Magic Wood relativ ruhig ist, haben wir so gut wie freie Auswahl.

Der Sektor Kamel

Im Sektor Kamel finden wir an den Blöcken 1-10 viele leichte Boulder im 5. Grad, leider sind sie meistens etwas kurz und sehr kraftlastig. Wir probieren uns noch an Frankys wild Traverse (6a+). Hier merken wir, wie in den meisten Routen, dass man sehr auf seine Füße achten muss, da Tritte sehr rar sind. Als wir wieder zurück Richtung Bhodi Camping gehen, machen wir noch halt am Block 14 im Sektor Kamel, wo ein langer, unbenannter Riss (4) auf uns wartete. Aufgrund seiner Höhe ist er für Kinder ungeeignet, für Genussboulderer aber ein wahres Vergnügen. Dann kehren wir noch einmal an die „Italienerkante“ zurück und vergnügen uns am Bach mit Steinmandl bauen.

Fazit: Magic Wood ist ein super Bouldergebiet, allerdings nur, wenn man mindestens 6a bouldern kann. Für Geniesser gibt es einige Routen, aber für Kinder mit Boulderabsichten ist Magic Wood vielleicht doch frustrierend. Als Spielplatz ist der Zauberwald jedoch super.

Schwammerl suchen: Mit Kindern in den Wald

Bodhi Camping: Boulder-Livestyle pur

Wenn sich im Polo neben Dir vier erwachsene Männer mit Wollmützen aus ihren Schlafsäcken schälen, es abends ab 22 Uhr still wird, weil jeder am nächsten Tag fit sein will und Du mindestens fünf verschiedene Sprachen gleichzeitig hörst, bist Du im Bodhi Camp gelandet. Der einzige Campingplatz am Bouldergebiet gleicht eigentlich mehr einem spontan aufgeschlagenen Lager als einem typischen mitteleuropäischen Campingplatz. Es gibt eine mit Hackschnitzel aufgefüllte Ebene für die Zeltstadt, und einen Parkplatz, auf dem sich VW-Busse, Kombis und auch Kleinwagen drängen. Mit unserem Wohnmobil und den Kindern darin sind wir fast Exoten.

Aber die Sanitären Anlagen sind neu und gepflegt. Das ist für uns das Wichtigste. Wir sehen auch viele Fahrzeuge außerhalb des Camps parken und vermuten, dass diese auch als Bett genutzt werden. Offiziell ist das aber verboten.

Blick von oben über Bodhi Camp. Sehr viele Autos, Zelte, Mülltonnen.
Der Boulder-Lifestyle ist eher spartanisch. Aber was braucht man schon wenn man sich den ganzen Tag im Wald umd am Bach vergnügen kann?

Die Kletterbrücke bei Emmering

Update 06/24

Offiziel ist die Kletterbrücke Emmering nun gesperrt… Kletternde unter Aufsicht eines Vereines (z.B. DAV) dürfen sie allerdings weiterhin nutzen. Lediglich das Partymachen ist nun verboten. Eine gute Nachricht!

Ich kann nicht genau sagen, wie ich mir die Brücke vorgestellt hatte, aber SO irgendwie nicht. Wir wandern etwa zwei Minuten auf einem Pfad durch ein Wäldchen und plötzlich stehen wir auf einer Lichtung. Vor uns eine Brücke, einfach so und ohne Verbindung. Keine Straße, keine Schiene, einfach sonst Nichts. Das ist also die berühmte Kletterbrücke bei Emmering. Hier wollen wir klettern. Na das kann ja heiter werden!

Die Brücke wurde 1939 gebaut und sollte eigentlich als Überführung dienen. Es wurde aber nie an dem geplanten Verkehrsweg weitergebaut. Deswegen steht sie nun allein mitten im Wald. Und weil sie mit Konglomeratblöcken verkleidet ist, haben Kletterer die Emmeringer Brücke für sich eingenommen – neben Sprayern und Party-Leuten. Eine Anfahrtsbeschreibung gibts am Ende des Beitrages.

Klettern an der Emmeringer Brücke

Wir suchen uns einen guten Lagerplatz in der Sonne und packen unsere Klettersachen aus. Es ist der erste „Naturwandkontakt“ nach dem Winter und wir sind schon sehr gespannt. Auf mich wirkt die Brücker momentan noch nicht so einladend. Die Grafitties sind schon recht wild und Griffe und Tritte kann ich zunächst auch nicht erkennen. Bei näherer Betrachtung aber sehe ich doch größere und kleinere Löcher in den knallbunten Bildern. Daran könnte man sich schon festhalten…

Gardaseeverwöhnte Kletterer werden hier vielleicht erstmal keinen Vorstieg machen wollen, denn die erste Möglichkeit eine Exe einzuhängen ist in allen leichteren Routen durchweg in einer Höhe von etwa vier Metern. Zum Glück ist es eine Brücke. Einfach oben drüber spaziert und von oben das Seil eingehängt. Fertig.

Wir beginnen zu klettern und schon bald sind wir nicht mehr allein. Andere Kletterer gesellen sich dazu. Meistens zu zweit, aber auch Einzelkämpfer radeln hier her um an ihren persönlichen „Problemen“ zu arbeiten. Dank Toprope-Möglichkeit und Sicherungsvollautomaten kann Klettern auch eine Einzelsportart sein.

Die Kletterbrücke bei Emmering: Unser Fazit

Die Löcher in der Konglomeratwand erweisen sich als spannende Griffe. Mal gibt es Fingerlöcher, mal perfekte Klemmgriffe und mal nur Aufleger. Im Wandbereich mit der Farbe ist der Fels deutlich schmieriger, wogegen etwas Kalk hilft. Die Wand ist nicht hoch, aber es ist für jedes Kletterniveau was dabei, sodass es nicht langweilig wird. Die Brücke ist gut abzusichern. Nichts ist lose oder locker und die Umgebung ist auch für Kleinkinder sicher (solange sie sich nicht auf die Brücke obendrauf wagen). Im Sommer ist es durch das Blätterdach des Waldes schattig, im Frühjahr und Herbst schön sonnig. Für Profis gibt es Routen die ins Dach der Brücke führen, hier klettert man dann an Holzstämmen und Kunstgriffen entlang.

Das Klettern an der Emmeringer Brücke ist nicht ganz dasselbe wie am echten Fels. Aber kommt schon recht nah hin.

Die Kletterbrücke bei Emmering: Anfahrt und Topo

Du findest die Kletterbrücke im Landkreis Fürstenfeldbruck. Auf der Straße von Eichenau nach Emmering ist auf der rechten Seite ein Wäldchen, in das ein Wiesenweg abbiegt. Es gibt hier nicht einmal einen Parkplatz, nur eine etwas vergrößerte Einfahrt zu einem Weg der nur für den Land- und Forstwirtschaftlichen Betrieb freigegeben ist. Parke also bitte mit Bedacht, wenn Du mit dem Auto kommst. Von hier erreichst Du die Brücke innerhalb von zwei Minuten zu Fuß, indem Du auf einem Trampelpfad weiter Richtung Emmering marschierst.

Die Topos findest Du auf dieser Seite.

Auch noch wichtig: Die Brücke hatte mal ein richtiges Müllproblem. Das ist schon etwas besser geworden, trotzdem liegen noch manchmal zerbrochene Flaschen usw. rum. Also bitte nimm Deinen Müll wieder mit nach Hause. Dann haben alle Freude an der Kletterbrücke – auch die Sprayer und die Party-Leute.

Baumklettern mit Kindern- So gehts

Langlaufen mit Kindern

Der Winter 2021 ist anders als andere Winter. Vielerorts liegt Schnee, das Wetter ist gut. Und keine Aussicht auf eine Öffnung der Skilifte. Aber vielleicht ist Langlaufen eine Alternative für Dich und Deine Familie? Jetzt höre ich Dich sagen: Langlaufen mit kleinen Kindern? Wie soll das denn bitte gehen? Glaub mir, das geht. Und es macht richtig Spaß.

Wir haben das Langlaufen mit unseren Kindern zum ersten Mal ausprobiert, als die Kinder 4, 6 und 10 Jahre alt waren.

Langlaufen mit Kindern: So kann der Start gelingen

Der Große hatte bereits ein bisschen Erfahrung, die beiden Jüngeren noch nicht. Aber alle drei waren bereits auf Alpin-Skiern gestanden. Fahrkönnen allerdings sehr unterschiedlich. Da wir Eltern aber große Langlauf-Fans sind, schon allein wegen der unglaublich schönen Landschaftserlebnisse die man dabei hat, wollten wir das unbedingt auch mit den Kindern machen.

Wir hatten einen Winterurlaub im Bayerischen Wald geplant, in der Nähe von Bodenmais. Dort gibt es das Aktivzentrum-Bretterschachten mit insgesamt 114 Kilometern Loipe und vielen Rundtour-Varianten. Da ist für jedes Können und jede Ausdauer was dabei. Außerdem liegt dort auf über 1000 Meter über NN im Winter eigentlich immer genug Schnee. Wer sich einen schneeverwunschenen Wald vorstellt, ist dort genau richtig.

Um mit so jungen Kindern Spaß auf der Loipe zu haben und keinen zu überfordern ist die richtige Ausrüstung wichtig. Für uns hat das bedeutet, dass wir für unseren alten Chariot-Anhänger (jetzt Thule) ein Ski-Set brauchen. Ja genau, diesen Anhänger gibt es auch auf Skiern und mit einem eigenen Zugsystem. So konnte ich meinen Mann vor den Anhänger „spannen“ in dem das Gepäck und manchmal ein Kind drin waren. Bei den eher kurzen Runden die wir mit den Kindern laufen konnten war das super, so war mein Mann ebenfalls konditionell ausgelastet.

Zwei Kinder ziehen gehört zur Königsdisziplin

Wir Erwachsenen hatten unsere Langlaufski sowieso, unser Ältester hatte auch eigene Skier. Für das mittlere Kind haben wir im Urlaubsort Langslaufski und -schuhe ausgeliehen. Die Jüngste hatte ihre Alpin-Ski an, da es Langlaufschuhe erst ab Schuhgröße 29 gibt.

Nun kann man mit Alpin-Skiern natürlich nicht wirklich Langlaufen. Aber das hätte die Vierjährige vermutlich sowieso nicht gut geschafft. Deswegen durfte sie abwechselnd im Anhänger sitzen, sich an einem kurzen Seil, das am Anhänger befestigt war, vom Papa ziehen lassen oder selbst zwischen Papas Beinen mitrutschen. Je nach Gelände.

Papa als Skilift

Unser Sechsjähriger stand zum ersten Mal auf Langlaufskiern, konnte aber schon einigermaßen gut alpin Skifahren. Er brauchte etwa eine halbe Stunde, um die Technik zu verstehen und dann hat er eine erstaunliche Geschwindigkeit und Ausdauer an den Tag gelegt.

Wir hatten uns für den Anfang die mit 4 km kürzeste Loipe am Bretterschachten ausgesucht. Aber als wir wieder am Ausgangspunkt ankamen, wollten die Kinder nach einer kurzen Pause sofort nochmal.

Langlaufen mit Kindern: So gings weiter

Wir waren inzwischen öfter in Bodenmais und am Bretterschachten. Schifahren am Arber, gleich um die Ecke, ist auch schön. Aber das Langlaufzentrum hat es uns allen angetan. Zwei Jahre sind seit unserem ersten Versuch vergangen und wir sind der Meinung, der doch größere Aufwand hat sich rentiert. Unsere Kinder gehen sehr gerne mit uns zum Langlaufen. Sie schaffen alle drei die längste der Loipen am Bretterschachten, die tatsächlich besonders schön ist und mit der Chamer Hütte eine gemütliche Einkehrmöglichkeit bietet.

In diesem Winter waren wir schon einige Male einfach vor der Haustüre mit den Kindern Langlaufen. Das heißt über Feldwege und zugeschneite, festgefrorene Felder. Auf Wegen entlang des Lechs. Und ein Mal rund um den See. Einfach überall dort, wo wir eine geschlossene Schneedecke erwarten konnten.

Mit Feuer kochen für Kinder – auch unterwegs

Lieben Deine Kinder Lagerfeuer genau so wie meine? Dann solltest Du weiterlesen, denn in diesem Beitrag geht es um das Kochen mit Feuer für Kinder- und damit meine ich NICHT das übliche Stockbrot, das meistens außen verkohlt und innen roh gegessen wird. Hier erfährst Du wie und wo Du überall Feuer zum kochen machen kannst. Außerdem verrate ich Dir hier zwei unserer unterwegs-tauglichen Lieblingsrezepte. Ach ja – und wie Dein Stockbrot besser gelingt erfährst Du am Ende des Beitrages dann auch noch.

Über Feuer kochen mit Kindern – zu Hause

Wenn Du einen Garten, einen Balkon, einen Innenhof, eine Hofeinfahrt oder einen Vorplatz in irgendeiner Art hast, fällt Feuer machen etwas leichter. Möglicherweise musst Du vorher deine Vermieterin oder die Hausverwaltung fragen. Vielleicht auch den Nachbarn.

Du kannst Dir eine schicke Feuerschale zulegen, oder im Garten eine Grube graben und diese mit Steinen bzw. Pflastersteinen auslegen. Aber auch ein kleiner Grill reicht im Grunde genommen aus. Dann brauchst Du Holzscheite in verschiedenen Größen und Anzünder.

Tipp: Lass mal Deine Kinder unter Aufsicht das Feuer selbst anzünden. Wenn Du magst gib ihnen nur Papier und kleine Holzstückchen. Sie werden mindestens eine halbe Stunde begeistert beschäftigt sein und wenn das Feuer dann brennt sind sie – vollkommen berechtigt – unglaublich stolz auf ihre Leistung.

Um auf dem Feuer kochen zu können brauchst Du eine Vorrichtung, die Deinen Topf oder Deine Pfanne hält. Dafür eignet sich ein sog. Dreibein. Das ist ein dreibeiniges Gestell das einen Grillrost hält. Dieses kannst Du über dem Feuer positionieren. Entweder kochst Du direkt auf dem Rost, das nennt man dann grillen ;-), oder du stellst Deinen Topf oder Deine Pfanne darauf.

So kannst Du übrigens auch Punsch oder Feuerzangenbowle machen. Wir laden jedes Jahr kurz vor Weihnachten Freunde ein, um gemeinsam ums Feuer zu stehen oder zu sitzen, Plätzchen zu teilen und Feuerzangenbowle zu trinken. Das ist ein Ritual, das für meine Familie den Beginn von Weihnachten markiert. In diesem Jahr werden wir das wohl alleine und mit Punsch machen.

Mit Feuer kochen unterwegs: Der Hobo-Ofen

Um auch unterwegs auf ein warmes Mittagessen nicht verzichten zu müssen haben wir uns etwas Besonderes einfallen lassen. Ich gebe zu, dass es ein Gaskocher dafür auch tun würde, aber das kann ja jeder.

Wir haben uns einen Hobo-Ofen gebastelt. Unserer ist ein ehemaliger Sektkühler aus Alu, in den wir für die Luftzufuhr unten drei größere Öfnungen geschnitten haben. Auf dem Boden des Sektkühlers liegt ein Gitter. Das wars. Wenn wir auf einem Tagesausflug mit den Rädern oder einer Wanderung in der näheren Umgebung sind, dann kommt der Hobo-Ofen mit. Idealerweise hast Du bei Ausflügen mit dem Hobo-Ofen einen Fahrradanhänger dabei. Dann musst Du nicht alles selbst schleppen.

Die optimale Umgebung für das Kochen auf einem Hobo-Ofen ist ein Flußufer. Da kann feuertechnisch nichts passieren, Du findest üblicherweise genug trockene Holzstücke und die Kinder haben die besten Spielbedingungen.

Wir nutzen zum Kochen auf dem Hobo-Ofen eine gußeiserne Pfanne, ein Geschenk einer befreundeten Familie aus Frankreich. Diese Pfanne ist auch auf allen unseren Wohnmobilreisen dabei, das Bratergebnis ist immer perfekt. Du solltest unbedingt versuchen an eine solche Pfanne ran zu kommen.

Wichtig: Nach dem Kochen musst Du die Asche entsorgen. Lass sie gut auskühlen oder lösche sie mit Wasser. Danach suche bitte eine Stelle, an der Nichts Feuer fangen kann. Hier kannst du die Asche ausleeren. Bleib noch einige Minuten um sicher zu gehen, dass keine Glut mehr da ist.

Jetzt verrate ich Dir hier unsere beiden absolut simplen Lieblingsrezepte für unterwegs. Außerdem erfährst Du, wie Dein Stockbrot besser gelingt.

Kochen mit Feuer unterwegs: Rezept mit frisch gesammelten Pilzen

An manchen Spätsommertagen verbringen wir viel Zeit im Wald beim Spielen, Geocache-Suchen oder Schwammerl sammeln. Wenn wir mittags dann Hunger bekommen, und die Schwammerl-Ernte gut ist machen wir uns mit dem Hobo-Ofen und unserer Pfanne folgendes Schwammerl-Gericht:

  • Zutaten: mehrere Hand voll im Wald geputzte Schwammerl, eine Zwiebel – klein gewürfelt, 2-5 Eier, Salz, Öl, evtl. Speckwürfel
  • Zunächst Zwiebeln und Speck in Öl anbraten, Schwammerl dazu geben und gut durchbraten, zuletzt die Eier dazugeben und gut verquirlen. Mit Salz abschmecken.

Dazu gibt es einfach ein paar Scheiben frisches Brot. Denke daran, dass Du für dieses Gericht Besteck und evtl. sogar Campingteller mitnimmst.

Natürlich achten wir vor allem im Wald darauf, dass wir das Feuer an einer sicheren Stelle machen. Der Hobo-Ofen sollte nicht umkippen können, leicht brennbare Materialien solltest Du aus dem Weg räumen und natürlich stellen wir eine Flasche mit Wasser zum Löschen bereit.

Kochen mit Feuer unterwegs: Rezept für gefüllte Fladen

Das folgende Rezept ist bei uns, und bei allen die mit uns unterwegs sind, sehr beliebt. Im Grund genommen ist es einfach nur ein Hefeteig, der zu kleinen Fladen geformt und mit unterschiedlichen Zutaten gefüllt wird. Kurz überm Feuer in Öl rausbraten. Fertig.

  • Zutaten für den Teig: 500 g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, 1 TL Salz, 1 TL Zucker, 2 EL Olivenöl, 280 ml warmes Wasser. Für die Füllung: Feta-Würfel für die pikante Variante, Schokoladen-Stückchen für die süße Variante
  • Alle Zutaten mischen und zu einem Hefeteig verkneten. Das machst Du am Besten zu Hause, dann musst Du nicht alle Zutaten mitschleppen. Den fertigen Teig in eine Schüssel mit Deckel geben und mitnehmen. Am Besten zusätzlich ein wenig Mehl mitnehmen.
  • Vor Ort aus dem Teig handtellergroße Fladen formen, 2-3 Feta-Würfel oder 1 Schokoladen-Stückchen in die Mitte legen und Fladen von den Seiten aus zuklappen. Das Ergebnis sollte aussehen wie eine flache Semmel, die Füllung sollte nicht zu sehen sein.
  • Einen guten Schuss Öl in der Pfanne über dem Hobo-Ofen erhitzen und Fladen darin rausbacken. Je nach Hitze des Feuers 2-3 Minuten pro Seite.

Zu den pikanten Fladen passen Bratwürste ganz gut. Bei diesem Rezept solltest Du darauf achten ein Besteck zum Wenden der Fladen dabei zu haben, das lange genug ist, dass Du Dir nicht die Finger verbrennst. Am Besten beim Grillbesteck nachschauen, ob etwas passendes dabei ist. Außerdem sind 1-2 Brettchen oder Teller hilfreich, um die Fladen darauf abzulegen.

Am Lagerfeuer mit Kindern: So gelingt Dein Stockbrot

Für Stockbrot-Fans hier noch der ultimative Tipp unserer Freundin Andrea gegen Frust und außen verkohlte aber innen noch rohe Stockbrote:

Wickle ein Stück Alu-Folie über die Spitze Deines Steckens und darüber wickle Deinen Stockbrotteig in dünnen Streifen. Das Ergebnis ist deutlich besser als bei Stockbrot ohne Alu-Folie. Außerdem bleibt so keine Rinde am Brot hängen. Leider nicht umweltfreundlich, aber wirksam.

Übrigens: Stockbrot schmeckt auch sehr lecker mit süßem Hefeteig.

Welches sind Deine Lieblingsrezepte für die Outdoorküche?

„Wohnmobil-Reisen mit Kindern“

Tipps und Tricks von Eltern für Eltern

Eine Rezension zu Angela Misslbecks neuem Buch "Wohnmobil-Reisen mit Kindern", das 2020 im Bruckmann Verlag erschienen ist.

„Wohnmobil-Reisen mit Kindern“ und der Untertitel „Tipps und Tricks von Eltern für Eltern“ macht mich neugierig auf das Buch, das mir der Bruckmann Verlag zur Rezension vorgeschlagen hat. Jetzt, im kommenden Winter, ist es wieder an der Zeit, den Sommerurlaub zu planen. Und da ich mit meiner Familie selbst seit ein paar Monaten eine Art Wohnmobil besitze, bin ich sehr gespannt auf die Tipps und Tricks. Vor allem beeindruckt mich die Familie auf dem Buchcover: Da ist ein Paar mit vier Kindern in und vor einem Van mit aufgestelltem Dach zu sehen. Wie passen die denn da alle rein? Uns wurde der Multivan zu fünft schon bald zu klein. Gespannt schlage ich das Buch auf und beginne zu lesen.

Zu fünft wurde uns der Multivan zu klein und wir haben uns im Frühjahr einen VW LT mit Individualaufbau zugelegt.

Aus dem Klappentext erfahre ich, dass die Autorin als Journalistin und Redakteurin arbeitet und selbst Bloggerin ist. Ein kurzer Besuch auf ihrem Blog unterwegsmitkind.com verrät mir: Diese Frau hat Erfahrung im Wohnmobil-Reisen mit Kindern.

Aufbau und Gesamteindruck des Buches

Angela Misslbeck gliedert ihr Buch in drei Teile. Gleich zu Beginn verrät sie ihre „Tipps, Tricks und Tools“. Da geht es um die Reiseplanung, die konkrete Vorbereitung und das Packen und Losfahren. Du erhältst hier vor allem wichtige Ratschläge wenn Du zum ersten Mal eine Tour mit dem Camper planst. Auch die Frage ob kaufen oder mieten wird besprochen.

Im zweiten Teil des Ratgebers kommen bereits andere Eltern zu Wort. Du lernst 13 Camper-Familien per kurzem Steckbrief und im Interview kennen. Dabei zeigt die Autorin, wie unterschiedlich das Unterwegs-Leben und die Familien sein können. Da gibt es die sogenannten Vielkindfamilien, die ein eher großes Wohnmobil brauchen und Frauen, die allein mit Kind auf Unterwegs-Abenteuer sind. Familien, die mit Kleinkind und schwanger auf Tour gehen, und welche die sich mit eigenwilligen Teens auseinandersetzen. Familien in Wohnmobilen, Anhängern, Vans und Familien die als moderne Nomaden dauerhaft unterwegs sind. Alle vorgestellten Familien bloggen selbst über ihre Reisen.

Der dritte Teil des Buches widmet sich den „schönsten Wohnmobilrouten in Europa“. Hier kommen wieder die vorgestellten Familien zu Wort. Sie erzählen von ihrer jeweiligen Lieblingsroute in Europa und ihren Erlebnissen. Dazu gibt es einen Kartenausschnitt, einige Infos zu Strecke, Dauer und Highlights sowie Campingplatzempfehlungen. Auch die Autorin selbst steuert zwei Reiseberichte bei.

Angela Misslbecks Buch ist reich bebildert. Allerdings sucht man Hochglanzfotos in Fotografenqualität vergeblich. Die Fotos stammen vermutlich zum Großteil von den vorgestellten Familien selbst, was dem Buch wiederum einen authentischen Charakter verleiht.

Mehrwert des Buches

Ich denke das Buch eignet sich gut für Wohnmobil-Neugierige, Vanlife-Träumer*innen und Unentschlossene. Die Checklisten im ersten Teil sind hilfreich, gerade wenn Du noch nicht so viel Erfahrung im Wohnmobil-Reisen mit Kindern hast. Die Interviews mit den Familien dürften Dich vor allem dann interessieren, wenn Du zu den Vanlife-Träumer*innen gehörst. Die Verweise auf die jeweiligen Blogs liefern Dir dazu noch mehr Stoff. Außerdem bekommst Du hier eine, wie ich finde, der wichtigsten Informationen: Vanlife ist so unterschiedlich wie es die Familien sind und jede Familie muss ihren eigenen Stil finden. Dabei kann Dir der beste Ratgeber nicht helfen.

Die vorgestellten Routen in Europa eignen sich für einen ersten Eindruck oder wenn Du zunächst keine Idee hast, wo Du hinfahren möchtest. Für eine konkrete Routenplanung braucht es mehr. Oder gehörst Du eher zu denen, die einfach drauf los fahren?

Mein ganz persönlicher Benefit

Durch das Buch ist mir klar geworden, dass es echt viele Familien gibt, die reisen und bloggen und, dass das eine Art Community ist. Einige der Familien treffen sich auch ab und an auf ihren Reisen oder ziehen gleich gemeinsam los.

Und jede Familie macht ihr ganz eigenes Ding. Genau das, was halt passt. Das gibt mir Mut. Denn manchmal denke ich mir, gerade wenn unterwegs mal wieder gar nichts klappen will, wir machen da was falsch. Dabei ist es vielleicht einfach nur der Campingplatz, der nicht zu uns passen will?

Was ich an dem Buch sehr schade finde: Ich werde wohl nie erfahren wie es diese sechsköpfige Cover-Familie schafft, sich und ihren Klapptisch in den Van zu falten, denn diese Familie konnte ich im Buch leider nicht finden.

Coming soon: Mein persönlicher Campingplatz-Favorit

Hier schon einmal zwei Bilder. Na, kennst Du diesen Geheimtipp schon?

Ein weiterer Campingplatz den du gesehen haben musst wenn du gerne boulderst, ist Bhodi Camp im Magic Wood bei Ausserferrera in der Schweiz.

Baumklettern mit Kindern

Vorsichtig setzt Kind Nummer eins seinen nackten Fuß in die Astgabel, sieht nach oben und greift gezielt nach dem nächsten Ast, prüft kurz die Stabilität und stemmt sich hoch. Kinder lieben es, auf Bäume zu klettern. Das solltest Du übers Baumklettern mit Kindern wissen.

Baumklettern kann echte Flow-Gefühle auslösen. Hier fließen Konzentration, Bewegung und Naturerlebnis unmittelbar zusammen. Das hat Sucht-Potential. Allerdings gibt es einige Dinge die Du beachten solltest, wenn Du mit deinem Kind auf einen Baum klettern willst. Wie Du damit anfangen kannst, und was Kletterprofis machen können erfährst Du in diesem Beitrag.

Kind klettert mit Vater auf Baum.
Ein gut verzweigter Baum mit starken Ästen eigent sich am Besten. Achte immer darauf, den Baum nicht zu beschädigen.
Exkurs - Flow beim Klettern:
Flow bedeutet so viel wie fließen und bezeichnet das Gefühl das entstehen kann, wenn man sich in eine Tätigkeit vollkommen versenkt und die Welt außenherum vergisst. Viele Kletterer berichten von diesem Flow-Gefühl beim Klettern. Wenn es nur noch Dich und den Fels gibt, Schmerzen oder Anstrengung kaum mehr spürbar sind und nur noch der nächste Zug zählt.

Baumklettern mit Kindern für Einsteiger

Wenn Du noch nie oder schon lange nicht mehr auf einen Baum geklettert bist, empfehle ich dir das zunächst selbst zu versuchen, bevor Du Dein Kind vorschickst. Schon die erste Hürde? Schieb bitte alle eventuellen Peinlichkeiten beiseite und probiere es einfach. Glaub mir, es rentiert sich. Baumklettern mit Kindern ist einfach ein riesen Spaß.

Suche Dir am Besten einen breiten Baum aus, mit starken Ästen die weit unten beginnen. Vielleicht findest Du ja einen, der eher versteckt steht? Muss ja nicht gleich jeder zusehen 😉

Prüfe die Stabilität

Prüfe die Stabilität der unteren Äste, indem Du Dich einfach dranhängst. Stabil? Dann los. Zieh Dich, egal wie, auf den ersten Ast hoch. Am stabilsten stehst Du in Astgabeln. Fühlst Du Dich gut? Dann ein Stück weiter.

Wirf einen Blick nach unten

Beim Klettern am Seil oder beim Bergwandern wird oft empfohlen, nicht nach unten zu sehen. Fürs Baumklettern empfehle ich Dir aber genau das Gegenteil. Halte Dich gut fest, und schau immer wieder nach unten. Es ist wichtig, dass Du Dir jederzeit zutraust wieder nach unten zu klettern. Und es ist schon so, dass Du in der Regel leichter nach oben kommst als nach unten. Klettere nicht gleich beim ersten Mal so weit wie Du Dich traust, sondern drehe auf halbem Weg um und probe den Rückweg.

Entscheide ob das Kind alleine oder mit Dir klettern kann

Auch gut? Dann kannst Du jetzt Dein Kind, das schon ganz hibbelig wartet, endlich loslegen lassen. Ihr könnt auch gemeinsam auf den Baum klettern, so kannst Du Dein Kind, wenn nötig, unterstützen. Ich persönlich habe aber die Erfahrung gemacht, dass das nur Kleinkinder brauchen. Alles ab Vorschulkind macht sich meistens völlig intuitiv und sicher ans Baumklettern. Kinder wissen meistens auch sehr gut, was sie sich zutrauen können und was nicht.

Baumklettern mit Kindern für Profis

Du warst schön öfter in der Halle oder am Fels klettern? Du kannst den Vorstieg, das Nachsichern und die wichtigsten Knoten? Du kannst einen Stand bauen und Dich selbständig abseilen? Wenn Du alle dieser Fragen mit „ja“ beantworten kannst, und Lust hast einen schwierigeren Baum zu beklettern, oder einfach mit Deinem Kind auf Nummer Sicher gehen möchtest, solltest Du weiterlesen.

Du benötigst: ein Kletterseil oder ein Statikseil, mehrere Bandschlingen, Expressen, ein Sicherungsgerät, Klettergurte für Dich und Dein Kind, Material zum Abseilen, Selbstsicherung.

Vorstieg im Baum

Zunächst musst Du ein Sicherungsseil irgendwo in die Baumkrone bringen. Das ist wie ein Vorstieg, nur dass Du Bandschlingen legst in die Du die Expressen einhängst. Gesichert wird logischerweise von unten. Falls Du möchtest, dass Dich Dein Kind sichert empfehle ich Dir ein Ohm, das nimmt bei einem Sturz fast Dein ganzes Gewicht auf.

Der „Standplatz“

Wenn Du der Meinung bist, weit genug oben zu sein, baust Du Dir einen Stand. Jetzt kann Dein Kind nachkommen. Falls Du mit Deinem Kind alleine bist, hast Du Dein Kind bereits vorher in den Gurt eingebunden bzw. den Knoten geprüft. Aber wem erzähle ich das?

Dein Kind steigt nach

Dein Kind folgt nun dem Seilverlauf und baut die Sicherungen, die Du gelegt hast, ab. Da Kinder oft ihre eigenen Wege gehen, müsst ihr immer auf einen guten Seilverlauf achten, sonst bleibt es am Ende irgendwo in den Ästen hängen. Auch wichtig ist es, dass Du den Seilverlauf möglichst so wählst, dass das Seil zu keinem Zeitpunkt über die Baumrinde schleift. Das könnte den Baum schnell verletzen. Bei Dir oben angekommen gibt es ein High-Five und ein gemeinsames Aussicht genießen. Danach kannst Du Dein Kind auf dem selben Weg wieder vorsichtig abseilen. Auch hier bitte wieder darauf achten, dass das Seil nicht über Baumrinde läuft.

Professionell abseilen

Wenn alle Kinder oft genug oben waren und Du Deinen Ast auch langsam ungemütlich findest, musst Du wieder runterkommen. Dafür musst Du umbauen und Dich dann selbst abseilen. Als Kletterprofi weißt Du, wie Du das Seil am Ende abziehen kannst. Mach das bitte langsam – Du weißt ja, die Baumverletzungsgefahr.

Unser Kind Nummer eins ist inzwischen auch wieder unten angekommen. Die Augen strahlen. Barfuß klettert er am liebsten.

Wusstest Du bereits, dass Du nicht nur in Kletteranlagen, am Felsen und auf Bäume klettern kannst? Auch Brücken können sich sehr gut zum Klettern eignen. Wie zum Beispiel die Kletterbrücke bei Emmering.

Geocache legen – auch ohne GPS Gerät

Ein Gastbeitrag von meinem Sohn Jonathan Lidl

Sicher gibt es bei Dir in der Nähe ausgeschilderte Wanderungen, vom Alpenverein oder anderen Vereinen. Damit diese Wanderungen spannender werden, kannst Du auf diesen Wegen für Freunde eine Art Geocache legen. Anders als üblich benutzt Du hierbei allerdings keine Koordinaten und kein GPS Gerät. Stattdessen kannst Du Aufgaben mit Kompass, Maßband und Ähnlichem stellen.

Schöne Wanderungen gibt es überall. Viele Möglichkeiten also einen Geocache zu legen.

Geocache legen: So kannst Du anfangen

Wir probieren das zusammen mit einer befreundeten Familie auf einer Alpenvereins -Tour bei uns in der Nähe aus. Zuerst folgen wir dem Weg, bis wir an eine geeignete Stelle kommen, an der wir einen Kirchturm und einen markanten Baum mit dem Kompass anpeilen. Wie das geht, erfährst Du weiter unten. Um uns die Maßzahlen zu merken, haben wir Block und Stift dabei. Danach geht es weiter mit der Wegbeschreibung: den Funkturm auf 12:00 Uhr (direkt auf den Funkturm zulaufen). An einer anderen Stelle verstecken wir einen blauen Glasstern , bei dem man Form und Farbe bestimmen muss. So geht es weiter, mal messen wir den Abstand zweier Schilder, ein andermal zählen wir die Fenster einer Kapelle.

Nachbereitung zu Hause

Als wir wieder daheim sind, sortieren wir unsere Notizen. Nun können wir diese als Fragen formulieren. Wir haben uns überlegt, dass ein Lösungswort rauskommen sollte, deshalb geben wir immer mehrere Lösungsmöglichkeiten an. Zum Beispiel die Aufgabe : Peile von hier aus die Burgstallkapelle an!

Antwortmäglichkeiten:

A : 240 Grad, D : 150 Grad, H : 320 Grad

Die richtige Antwort gibt also einen Buchstaben im Ergebnis an. So hast Du bald viele Fragen und entsprechend viele Buchstaben für das Lösungswort.

Wer nicht weiß, wie das Anpeilen mit dem Kompass funktioniert:

:https://valeo-kids.de/wp-content/uploads/2020/11/Kompass-Anleitung-3.docx

Ganz nebenbei kannst Du so lernen, wie Du mit einem Kompass richtig umgehst und kannst Dir verrückte Rätsel für Deine Freunde ausdenken. Damit sind langweilige Wanderungen gleich gar nicht mehr so lagweilig.

Vom Teufelstättkopf über Laubeneck zum Hennenkopf

Eine knackige aber absolut traumhafte Rundtour in den Ammergauer Alpen

Wer die Ruhe und die phantastische Aussicht auf dem Gipfel des Hennenkopfes genießen will, muss gut zu Fuß sein, denn es gibt keinen direkten Weg von unten zu dieser Ammergauer Schönheit. Eine, zugegeben recht lange, Rundtour in den Ammergauer Alpen über den Teufelstättkopf mit Aufstieg von Schloss Linderhof bietet sich an.

Der Wetterbericht verkündet einen der letzten schönen, warmen Herbsttage in diesem November und wir freuen uns über den schulfreien Buß- und Bettag, den es so nur in Bayern gibt und der immer auf einen Mittwoch fällt. Wir starten unsere Tour vom Schloss Linderhof aus um 8:30 Uhr, denn die Tage sind bereits sehr kurz und die Tour wird sehr lang. Unser erstes Ziel ist der Teufelstättkopf. Schon zwei Mal hatten wir versucht, mit den Kindern diesen Gipfel zu erreichen, bisher leider erfolglos. Die Kinder waren einfach noch zu klein und für eine so lange Tour nicht fit genug. Wir haben also eine Rechnung offen mit dem „Teufel“. Mal sehen ob wir es heute schaffen, inzwischen ist das jüngste Kind sechs Jahre alt und hat viel Bergerfahrung gesammelt.

Von Schloss Linderhof zum Teufelstättkopf

Vom Parkplatz bei Schloss Linderhof aus folgen wir den Wegweisern Richtung Pürschling. Schon bald kommt eine Abzweigung nach rechts auf einen schmalen Pfad, den wir beinahe übersehen. Der Pfad führt zunächst am Zaun des Schlossareals entlang und wird dann zu einem schön zu gehenden Steig. Immerwieder fragen uns die Wegweiser, ob wir nicht doch zur Brunnenkopfhütte möchten. Möchten wir nicht, wir bleiben auf dem Weg zum Pürschling. An einigen kurzen Stellen ist Trittsicherheit gefragt, für fitte Kinder aber an sich kein Problem.

Erster Gipfel: Teufelstättkopf

Nach etwa drei Stunden Gehzeit mit kleineren Pausen kommen wir am Pürschlinghaus (August-Schuster-Haus) an. Wegen Corona ist die Hütte geschlossen, und ein paar Wanderer genießen auf der leeren Sonnenterrasse ihre Brotzeit. Von hier aus ist es noch eine halbe Stunde bis zum Teufelstättkopf und wir liegen gut in der Zeit. Also weiter. Der Weg wird schon bald recht matschig, da sich der Pfad in einer schattigen Mulde nach oben schlängelt. Noch ein kurzes felsiges, mit einer Kette versichertes, Stück und wir stehen auf dem Gipfel des markanten Teufelstättkopf.

Werden wir unsere Rundtour in den Ammergauern fortsetzen?

Unsere Brotzeit wollen wir hier nicht machen, da der Gipfel trotz Werktag recht voll ist. Also steigen wir über das kurze Kraxelstück wieder ab und setzen uns auf der Wiese in die Sonne. Jetzt müssen wir über den weiteren Weg entscheiden. Es ist zwar erst Mittag, aber wenn wir die Tour weiter über Laubeneck und Hennenkopf machen wollen, wird es spät werden. Möglicherweise wird es dunkel bevor wir zurück zum Parkplatz kommen.

Wir bauen Exit-Optionen ein

Wir stecken ein bisschen fest im Konflikt zwischen „jetzt sind wir schon so weit gekommen, den Rest schaffen wir auch noch“ und „wenn wir jetzt den gleichen Weg zurück gehen können die Kinder noch für ihre Schulaufgaben morgen lernen und wir bekommen ein warmes Abendessen“. Ein Dilemma das wir versuchen zu lösen, indem wir uns eine zweite Exit-Option einbauen. Wir sehen auf der Karte, dass wir nach dem Laubeneck nochmals die Möglichkeit haben, südseitig zurück Richtung Pürschling zu gehen und dann auf dem Aufstiegsweg wieder abzusteigen. Dort wollen wir uns dann endgültig entscheiden.

Vom Teufelstättkopf zum Laubeneck

Wir brechen also frisch gestärkt auf Richtung Laubeneck. Der Pfad führt uns nordseitig etwas unterhalb des Grates Richtung Westen. Auch hier ist an einigen Stellen Trittsicherheit erforderlich aber unsere Kinder meistern das spielend. Schon nach etwa 45 Minuten erreichen wir die Abzweigung zum Laubeneck. Wir hätten den Weg zum Gipfel glatt übersehen, wenn nicht gerade ein Wanderer von dort runtergekommen wäre.

Vom Laubeneck zum Hennenkopf

Der Weg weiter Richtung Hennenkopf ist super zu gehen und wir haben eine wundervolle Aussicht. Leider bewegen wir uns zumeist im Schatten, dafür ist der Pfad reizvoll mit leichtem Schneeharsch bedeckt. Trotzdem sind wir im T-Shirt unterwegs, so warm ist es. Als wir zur Abzweigung zurück Richtung Pürschling kommen sind wir uns einig, dass wir unbedingt noch zum Hennenkopf weitergehen wollen, denn der Weg ist einfach wunderschön und uns begegnen kaum andere Wanderer. Es ist ruhig, das herbstliche Licht phantastisch und der Weg wunderbar zu laufen. Wir werden unsere Entscheidung nicht bereuen.

Highlight Hennenkopf

Zunächst sind wir am Hennenkopf etwas irritiert, da wir länger unterhalb des Gipfelaufbaus entlang gehen und keine Aufstiegsspur entdecken. Doch dann kommt sogar noch ein Wegweiser, der uns verspricht, dass wir in 15 Minuten am Gipfel sein würden. Diese 15 Minuten und der Gipfel selbst machen unsere Tour zum Highlight. Wir kraxeln in sicherem Gelände zwischen kleineren Felswänden nach ob. Die Felsen haben faszinierende Formen und regen zum Spielen an. Leider haben wir dafür weniger Zeit als wir uns das wünschen. Der Gipfel selbst ist schmal, aber dafür sind wir vollkommen allein. Es gibt nochmal einen kleinen Schoko- und Nüssesnack und wir sind alle fünf einfach nur vollkommen begeistert von der Aussicht und der Ruhe hier oben.

Abstieg zum Schloss Linderhof

Was nun folgt ist der letzte und leider nervtötenste Teil dieser Rundtour in den Ammergauer Alpen. Nachdem wir wieder vom Gipfel des Hennenkopfes abgestiegen sind, teilt uns ein Wegweiser mit, dass wir bis Schloss Linderhof noch 2,5 Stunden vor uns haben. Und das obwohl wir von hier aus das Schloss direkt unterhalb sehen können. Wir meinen sogar, wir sehen unser Auto. Leider sollte der Wegweiser recht behalten.

Nach einem kurzen Stück weiter Richtung Westen biegen wir nach links ab auf einen Pfad der südseitig in Serpentinen über einen Grashang nach unten führt. Wir genießen die Sonne und das Licht, in vollem Bewusstsein, dass sie in etwa einer Stunde hinterm Berg verschwunden sein wird. Zum Glück haben wir Stirnlampen dabei, das gibt ein gutes Gefühl. Deswegen legen wir auch noch eine kurze Pause ein in der wir eine schönes LandArt Bild legen.

In schönen Sepentinen führ der Weg zunächst über einen Grashang und wir genießen das herbstliche Sonnenlicht über den Ammergauer Alpen.

Abstieg bei Dunkelheit

Die Serpentinen hören bald auf und der Pfad führt gefühlt endlos Richtung Westen, bis wir endlich auf einen Fahrweg treffen, der uns wieder ein gutes Stück zurück Richtung Osten und endlich auch bergab führt. Auf diesem Weg können wir nun gut Strecke machen, trotzdem gehen wir die letzte halbe Stunde bei Dunkelheit und mit Stirnlampen.

Unser Fazit: Eine der schönsten Rundtouren in den Ammergauer Alpen

Als wir beim Auto ankommen, sind wir ganz schön geschafft, aber sehr zufrieden. Unsere Rundtour in den Ammergauer Alpen war wunderschön, der Hennenkopf ist ein phantastischer Gipfel und im Dunkeln gehen war ein echtes Abenteuer. Trotzdem nehmen wir uns vor diese Tour, sollten wir sie nochmal gehen wollen, eher im Juni zu machen, wenn die Tage deutlich länger sind. Ohne die Abstecher auf Teufelstättkopf und Laubeneck wäre die Wanderung bestimmt 1,5 Stunden kürzer gewesen, aber wenn man alte Rechnungen offen hat….

Kennst Du schon die Abenteuerwanderung durch den Ostertaler Tobelweg?

Familienresilienz – das macht jetzt Eltern und Kinder stark

Ein Interview mit Familiencoach Monika Reetz

Valeo-kids.de: Frau Reetz, Sie sind Coach für Familienresilienz. Was genau ist das, Familienresilienz?

Monika Reetz: Der Begriff „Resilienz“, der die Widerstandsfähigkeit jedes Einzelnen im Umgang mit Krisen oder Herausforderungen beschreibt, wird in dem Begriff „Familienresilienz“ erweitert auf das System Familie. Innerhalb dieses Systems gibt es Kompetenzen, Ressourcen, Werte oder Haltungen die allen Mitgliedern helfen können, Krisen gemeinsam zu überstehen. Kompetenzen sind z.B. die wertschätzende Kommunikation oder Empathie: Wenn Kinder erleben, dass ihnen auch in Konflikten mit Wertschätzung und Verständnis begegnet wird, stärkt sie das. Starke Kinder wiederum, und nun wird es interessant, können eine Quelle der Freude und damit der Kraft für Eltern sein. Damit meine ich nicht, dass Eltern dann an diese Kraft „andocken“ können, doch es kann durchaus entlastend sein mitzuerleben, dass das Kind sich etwas zutraut oder einen entspannten Weg durch die Schulzeit findet. Alle Familienmitglieder haben einen Zugang zu ihrer eigenen Resilienz, zu ihren Lebenskräften, und diese bringen sie ein in das System Familie. Wenn diese einen achtsamen, respektvollen, empathischen, liebevollen Umgang pflegt, stärkt das jede/n Einzelne/n und hilft, Krisen und Herausforderungen besser zu meistern.

Kurz gesagt: Bei Familienresilienz geht es um die psychische Widerstandsfähigkeit und Stärke von Familien.

Valeo-kids.de: Durch Corona leben wir seit mehr als einem halben Jahr im Krisenmodus. Seit Anfang November befinden wir uns in einem zweiten, kleineren Lockdown. Mit welchen Schwierigkeiten und Problemen haben Familien jetzt zu kämpfen?

Monika Reetz: Vor allem damit, dass auch für die Kinder und Jugendlichen viele Freizeit- und Hobbyangebote (Sport/Kino etc.) wegfallen. Damit werden auch Kontaktmöglichkeiten im außerschulischen Bereich eingeschränkt. Zudem gibt es wieder Unsicherheit bzgl. der Fragen: Was geht überhaupt noch? Wen kann ich treffen? Kinder und Jugendliche benötigen Begegnungen mit Gleichaltrigen, mit ihren Peergroup. Das gibt ihnen Halt, Orientierung, Kraft und Lebensfreude… und diese wird derzeit beschnitten. Dazu kommt es nun auch schon regelmäßig vor, dass ganze Schulklassen für eine Weile in Quarantäne gehen müssen; darauf müssen Eltern dann wieder flexibel reagieren und die Betreuung organisieren.

Valeo-kids.de: Wie können Eltern jetzt dafür sorgen, dass ihre Familie trotzdem stark bleibt oder stark wird?

Monkia Reetz: Ganz wichtig finde ich zunächst, ein offenes Ohr für die Kinder zu haben, möglichst empathisch auf ihre Sorgen, ihre Wut zu reagieren. Dadurch kann eventuell auch die Akzeptanz der Situation unterstützt werden. Gemeinsam kann die Familie überlegen, was noch möglich ist, also lösungsorientiert nach Wegen suchen, die Zeit gemeinsam und sinnvoll zu füllen. Natürlich ist das eine große Herausforderung und im November schwieriger als in der Energie des Frühlings. Doch jahreszeiten-typische Aktionen gibt es auch jetzt: Drachen steigen lassen, mit Laternen durch die Dunkelheit laufen, ein Regenspaziergang mit warmem Kakao zum Abschluss, Spieleabende bei Kerzenschein… In einer Art Familienkonferenz könnten solche Ideen gesammelt werden um zu signalisieren: Wir bleiben aktiv, wir halten zusammen, wir stärken uns gegenseitg, indem wir gemeinsam Dinge tun, die Freude bereiten.

Valeo-kids.de: Viele Eltern haben selbst konkrete oder diffuse Sorgen und Ängste. Wie können sie ihren Kindern trotzdem Sicherheit geben?

Monika Reetz: Eltern sollten ihre eigenen Sorgen oder Ängste möglichst miteinander oder mit Freunden teilen. Den Kindern gegenüber ist eine Haltung der grundsätzlichen Zuversicht wichtig, der grundsätzlich optimistische Blick nach vorne. Das bedeutet nicht, den Kindern „heile Welt“ vorzugaukeln, doch ich finde es wichtig, dass Eltern aus ihrer Verantwortung heraus nicht in einen „Krisenmodus“ verfallen. Dazu ist es wichtig, dass Eltern selbst auf ihre eigenen Kraftquellen achten: Ein Spaziergang alleine, ein gutes Buch, ein Telefonat mit einer Freundin, all das kann Kraft geben, die es uns ermöglicht, für die Kinder da zu sein. Je nach Alter könnten ggf. auch Gespräche angestoßen werden darüber, wie man mit Krisen umgehen kann, welche Krisen die eigenen Großeltern und Urgroßeltern vielleicht erlebt haben, wie die Lage in anderen Ländern derzeit ist. Das kann den Blick auf die derzeitige Situation verändern und ermöglichen, ein wenig innere Distanz dazu zu bekommen.

Valeo-kids.de: Haben Sie noch ein paar Tipps für das kommende Weihnachtsfest unter Corona-Bedingungen?

Monika Reetz: Vielleicht ist es in diesem Jahr wirklich wichtig, dass wir uns zu Beginn der Adventszeit bereits Gedanken dazu machen und gemeinsam planen. Einige Randbedingungen (Kontaktbeschränkungen) können wir derzeit noch nicht absehen und müssen gewiss flexibel darauf reagieren. Doch das Wichtigste scheint mir die Frage zu sein: Wie sieht in der gegebenen Situation ein Weihnachtsfest aus, mit dem es uns allen möglichst gut geht?

Valeo-kids.de: Vielen Dank, Frau Reetz, für die wertvollen Informationen.

Zur Person: Monika Reetz ist verheiratet und hat zwei Töchter im Jugendalter. Nach über 20 Jahren Tätigkeit als Grundschullehrerin absolvierte sie nach einem Sabbatjahr eine Coachingausbildung und trat aus dem Beamtentum aus, um sich selbständig zu machen. Seit 2018 betreibt sie ihre eigene Coachingpraxis als systemische Paar- und Familientherapeutin. Sie arbeitet mit Eltern, pädagogischen Teams (z.B. Kindergärten) und mit Lehrer*innen. Zudem ist sie weiterhin als Religionslehrerin an einer Grundschule tätig. Monika Reetz hat sich in ihrer Beratungspraxis auf Familienresilienz spezialisiert.
Unter folgendem Link erfährst Du mehr: www.monika-reetz.de

Aktivitäten im Wald mit Kindern: Spielend Schwammerl suchen

Heute riecht der Wald nach kalter, frisch gewaschener Bettwäsche und feuchter Erde. Die Sonne kämpft sich noch durch Nebelschwaden, die Kinder testen wie lange sich ihr Atem sichtbar in der Luft hält. Es ist klar, dass wir schon in einer halben Stunde den schönsten sonnigen Oktobertag haben werden. Ein perfekter Tag für eine Aktivität im Wald mit Kindern. Wir beschließen Schwammerl zu suchen!

Noch ist es kalt, aber es wird ein goldener Oktobertag werden. Beste Vorraussetzungen für einen Tag im Wald

Erste Hürde: Wie bekommen wir die Kinder in den Wald?

Doch die Kinder in den Wald zu bekommen, war nicht so leicht. Kind drei hatte sich noch am leichtesten überzeugen lassen, doch Kind zwei wollte unbedingt an dem großformatigen Drachen weiterzeichnen. Normalerweise lassen wir den Kindern die Zeit für solche kreativen Momente, doch heute ging das nicht. Ein Blick aus dem Fenster verriet, wir MÜSSEN RAUS. JETZT.

Was tun? Den Kindern befehlen mitzukommen und sie dafür die ganze Zeit murren hören? Überzeugungsarbeit leisten mit Sätzen wie: „Es wird bestimmt ganz lustig.“? Nö, dann lieber ein Griff in die Trickkiste.

So wird das Schwammerl Suchen zum Spielabenteuer

So ein Wald ist eine der schönsten natürlichen Spiellandschaften für kleine Figuren eines bekannten Spielwarenherstellers. Bei dem Vorschlag ein paar Wanderer, Schwammerlsucher, Ritter und einen Drachen mitzunehmen düsen alle drei Kinder sofort ins Zimmer und bereiten alles vor. Wer darf mit? Wie viele Körbe, Messer und Pferde brauchen wir? Warnwesten und Hüte mitnehmen, ja oder nein?

Nach etwa einer Viertelstunde sind wir fertig und schwingen uns auf die Räder, ab in den nächsten Wald. Die Kinder bringen ihre Figuren in Position, während wir schon mal die nähere Umgebung nach Essbarem absuchen. Was für eine schöne Aktivität im Wald für die Kinder! Unverhofft bekommen wir bei der Schwammerl Suche Unterstützung:

Auch die Spielfiguren sind erfolgreiche Schwammerlsucher

Leider finden wir nicht ganz so viele essbare Schwammerl wie wir uns das gewünscht haben. An sich ist der Wald ja voll mit Schönheiten:

Egal, dann wird eben mehr gespielt und fotografiert. Am Ende haben wir dann doch eine Menge zusammen, aus der man was machen kann.

Dieses Foto ist eigentlich bei einem anderen Ausflug in den Wald entstanden. Da haben beim Sammeln die Großeltern mitgeholfen 😉

Schöne Waldaktivität aber: Äußerste Vorsicht beim Schwammerl Suchen!

Hier noch ein kleiner Hinweis: Bitte pass beim Schwammerl Suchen gut auf, was Du mitnimmst. Nur Pilze die Du kennst. Viele Städte und Gemeinden aber auch Vereine bieten im Herbst Pilzberatungen an. Da kannst du deine Ausbeute begutachten und bestimmen lassen.

Auf dem Blog von kinderoutdoor.de findest Du ein paar hilfreiche Regeln zum Schwammerl ernten.

Kleine Spielfiguren in den Wald mitzunehmen hat in meiner Familie fast schon Tradition. Die Kinder bauen dort total gerne ihre Landschaften auf und lassen sie fotografieren. Was funktioniert bei Dir gut? Welche Aktivitäten im Wald mit Kindern magst Du gerne? Ich freue mich über Kommentare von Dir!

Ostertaler Tobelweg mit Kindern

Dann also wieder mal der Ostertaler Tobelweg.

Das ist schon fast eine Traditionstour für meine Familie. Es gab eine Zeit, da waren wir fast jedes Jahr auf der Otto-Schwegler-Hütte und auch im Tobel.

Superschöne Wanderung bei jedem Wetter

Die Wanderung ist mit etwa 3,5 Kilometern recht kurz, dafür aber umso erlebnisreicher. Empfohlen wird sie hauptsächlich für den Sommer, denn an heißen Tagen ist es dort in der Schlucht des Ostertalbachs schön kühl und an der ein oder anderen Stelle lässt es sich super baden und pritscheln.

Der Eingang zum Ostertaler Tobelweg

Dieses Mal sind wir allerdings im Herbst und bei Regen unterwegs. Wir wollen uns mit einer befreundeten Familie treffen, die in Bayern Urlaub macht. Die Herausforderung war es, eine Wanderung zu finden, die auch bei schlechtem Wetter und mit einer Vierjähringen geht – aber auch für 13-Jährige interessant genug ist.

Ganz klar, dafür ist der Ostertaler Tobelweg top.

Im Ostertaler Tobelweg wartet das Abenteuer

Gut ausgerüstet mit Regenhosen und -Jacken, wir haben sogar Schirme dabei, geht es am Parkplatz Gunzesried-Säge los. Die Tour kann auch von der Otto-Schwegler-Hütte aus begonnen werden, allerdings wollen wir wegen dem Regen lieber „bergauf“ gehen, da der Weg an der ein oder anderen Stelle rutschig sein kann. Gutes Schuhwerk ist hier bei jedem Wetter zu empfehlen.

Nun empfehle ich Dir mit deinen Kindern die Abenteuermöglichkeiten an den Wegrändern zu nutzen. Was vor allem beim Wandern im Allgäu mit Kindern gut möglich ist. Durchgelaufen durch den Ostertaler Tobel bist Du schnell, aber dann hast Du das Beste verpasst. Hier gibt es kleine Anhöhen, die erklommen werden wollen und „Wege“ direkt entlang des Wassers. Manchmal musst Du dich dafür an Ästen festhalten oder über Steine im Bach gehen. Das geht auch bei Regen, nur wird es dann matschiger. Vielleicht kannst Du Wechselkleidung im Rucksack oder Auto bereithalten.

Der Ostertalbach zieht Kinder sogar bei Regen magisch an.

Er war ein mal: Canyoning im Ostertal Tobel

Nicht umsonst war der Ostertaler Tobel bis vor kurzem ein sehr beliebtes Canyoning Ziel. Ich kann mich an Sommerwochenenden erinnern, an denen der Bach regelrecht überlaufen war von Canyoning-Gruppen. Stundenlang wollten meine Kinder auf der Kiesbank sitzen und beim Abseilen zuschauen. Ich bin allerdings sehr froh, dass diese Zeiten vorbei sind und Canyoning seit 2019 ganz offiziell verboten ist dort. Denn jedes Mal, wenn wir im Tobel sind und an diese erste Abseilstelle kommen, bekomme ich Gänsehaut.

Der Canyoning-Unfall im Ostertaler Tobel

Damals, es muss 2012 gewesen sein, war ich mit meiner Familie und mehreren anderen Familien auf der Otto-Schwegler-Hütte einquartiert. Die Gruppe war gerade in Richtung Tobel abmarschiert. Ich war mit meinem Einjährigen auf der Hütte geblieben – Mittagsschlaf. Da hörte ich einen kollektiven Schrei. Kurz, aber so eindringlich wie nur Menschen in größter Panik schreien können. Mir trieb es sofort die Tränen in die Augen, denn mir war klar, da musste Schreckliches passiert sein.

Kennst Du das, ein Kind weint und du weißt ohne hinzusehen ob es Wutgeschrei ist, ob das Kind hingefallen ist oder ob es von einer Biene gestochen wurde? So war das damals für mich. Ich hatte so etwas noch nie gehört, aber ich wusste, was es bedeutete.

Der Hubschrauber kam schnell, aber die Rettungskräfte konnten nicht mehr helfen. Am nächsten Tag erfuhren wir vom Hüttenwirt, dass beim Abseilen einer jungen Frau vermutlich ein Fehler passiert war.

Seit 2019 ist Canyoning im Ostertal Tobel verboten

Tausend Spielmöglichkeiten am Ostertaler Tobelweg

Diesmal ist fast niemand mit uns unterwegs. Wir genießen die Farben des Herbstes und ich versuche meine Kamera trocken zu halten. Schon nach ein paar Minuten entdecken die Kinder einen Baumstamm, der sofort entlangbalanciert werden muss. Die kleineren Kinder bekommen eine Hand zur Unterstützung, die grösseren müssen mit dem rutschigen Stamm selbst fertig werden. Ein kurzer Blick auf den Boden zeigt, dass nicht viel passieren kann. Stolz über die erfolgreich gemeisterte Balancierübung geht es weiter. Doch schon hält uns das nächste Abenteuer auf.

Auch rutschige Hänge lassen sich erobern.

Bäume, Schlamm und Wasser

Eine matschige Anhöhe lockt mit interessanten Felsenformationen oben. Spätestens jetzt sind die Matschhosen der Kinder voll Schlamm, die Wangen rot und die Augen leuchtend. Für solche kleinen Klettereien kann ein kurzes Seil hilfreich sein. Für den Abstieg wird es um einen Baum oder eine gut verankerte Wurzel geschlungen, das entschärft die Rutschpartie und gibt ein zusätzliches Gefühl von „groß und stark“. Natürlich ist es von Vorteil, wenn sich die Erwachsenen ebenfalls zum Klettern und Balacieren hinreißen lassen – gemeinsame Erlebnisse verbinden und schaffen schöne Erinnerungen. Außerdem macht es Spaß, sich mal wieder wie ein Kind zu fühlen.

Der Weg führt uns weiter über Stege und Brücken, und wir bewundern die zahlreichen Wasserrutschen.

Zeit für eine Brotzeit im Pavillon

Nachdem wir uns etwa 1,5 Stunden den Tobel hinaufgespielt haben, ist es Zeit für eine Pause und eine stärkende Brotzeit. Dafür nutzen wir den Pavillon am oberen Ende des Tobelwegs. Hier können wir trocken sitzen und unsere mitgebrachten Leckereien teilen. Bei dem Wetter darf der Tee aus der Thermoskanne natürlich nicht fehlen. Doch im Gegensatz zu den Erwachsenen können die Kinder nicht lange sitzen. Sie werden magisch vom Wasser angezogen. Kalte Hände sind das Ergebnis. Leider haben wir nicht an Handschuhe gedacht. Deswegen gehen wir in zügigem Tempo weiter.

Ostertaler Tobelweg als Rundweg

Wir erreichen das Ende des Tobelweges. Jetzt kommt der Rückweg. Vorbei am Parkplatz der Otto-Schwegler-Hütte, einer Herde Hochlandrinder und der Buhls-Alpe, die für ihre gute Küche bekannt ist.

Hier spüren wir nun der Vorteil der Kürze der Strecke, denn dieser Teil ist relativ unspektakulär. Natürlich könnte man auch den Tobelweg wieder zurück gehen. Wir entscheiden uns für die schnellere Variante entlang des Wanderweges. Am Ende warten noch eine heiße Schokolade und ein Apfelstrudel auf uns.

Oder wanderst Du lieber in den Ammergauer Alpen und suchts eine anspruchsvolle Rundtour?